Mathieu van der Poels mit Spannung erwartete Rückkehr ins Gelände nahm am Sonntagnachmittag ein abruptes Ende. Beim Mountainbike-Weltcup in Nové Mesto stürzte der Alpecin-Deceuninck-Kapitän früh und musste das Rennen vorzeitig beenden – ein bitterer Rückschlag in seinem ohnehin eng getakteten Olympia-Programm.
Thijs van Amerongen, Ex-Profi und Eurosport-Kommentator, zeigte sich nach dem Rennen deutlich skeptisch:
„Es ist fraglich, ob wir ihn überhaupt nochmal auf dem Mountainbike sehen werden. Das war kein guter Test – und nicht das erste Mal. Es gibt da eine kleine Vorgeschichte.“
Van Amerongen verwies auf die strukturellen Probleme: zu wenig Vorbereitungszeit, zu viele Straßenrennen. „Er kann es sich nicht leisten, das halbherzig zu machen. Und wenn man sich den Kalender anschaut: Leogang nächste Woche? Fällt aus. Val di Sole? Sehr fraglich nach dem Critérium du Dauphiné. Und auch das Weltcup-Rennen in Andorra zur Tour de France wird er nicht fahren.“
Unterm Strich bleibt damit nur ein mögliches Weltcup-Rennen vor der WM – zu wenig, um realistisch auf den Titel zu hoffen. „Mathieu will nicht zur WM fahren, um Achter zu werden“, so van Amerongen. Auch
Michael Boogerd, der das Rennen für Eurosport begleitete, äußerte Zweifel:
„Wir haben das schon öfter gesehen – auf der Straße funktioniert alles, aber im Gelände nicht. Das ist schade, denn er hatte sich dieses Ziel gesetzt.“
Van Amerongen schloss deutlich: „Wenn er wirklich Weltmeister werden will, muss er Prioritäten setzen. Mountainbiken neben allem anderen ernsthaft zu betreiben, ist kaum möglich. Vielleicht war es ein Ausrutscher – aber es ist schon das dritte Mal.“