Afonso Eulalio sorgte bei der
Weltmeisterschaft in Kigali für ein historisches Ergebnis. Der 23-jährige Fahrer von Bahrain Victorious belegte im brutalen 267,5 Kilometer langen Rennen mit über 5.500 Höhenmetern Rang neun und war damit bester Portugiese. Den Sieg holte sich Superstar Tadej Pogacar, der sich erneut das Regenbogentrikot überstreifen durfte.
Für Portugal ist dieses Resultat von besonderer Bedeutung. Afonso Eulálio ist nach Rui Costa erst der zweite Fahrer des Landes, der bei einer WM im Elite-Straßenrennen der Männer einen Platz unter den besten Zehn erkämpfte. „Ich wusste, dass ich in guter Form bin, aber ich hätte nie gedacht, dass es für die Top 10 reicht“, erklärte Afonso Eulálio nach dem Rennen. „Es war eine superharte WM, aber ich hatte mein Rennen im Griff. Ein Top-10-Ergebnis bei einer WM ist unfassbar motivierend.“
Afonso Eulálio zeigte in Kigali nicht nur physische Stärke, sondern auch taktisches Gespür. Er hielt sich konstant in der Spitzengruppe und gehörte in der Schlussphase zur dritten Verfolgergruppe hinter Pogacar. Dort fuhr er an der Seite prominenter Namen wie Primoz Roglic, Juan Ayuso, Giulio Ciccone, Toms Skujins und Isaac del Toro. „Ich versuchte mich zu schonen und da den Unterschied zu machen, wo ich wusste, dass ich es konnte“, so der Portugiese.
Das starke Abschneiden rundet eine beeindruckende Debütsaison auf WorldTour-Niveau ab. Nach seinem Wechsel von ABTF-Feirense zu Bahrain Victorious im Frühjahr 2025 bestätigte Eulálio die sehr hohen Erwartungen. Bereits im Jahr 2023 hatte er bei der Volta a Portugal für Schlagzeilen gesorgt, als er nach seinem Sieg am Torre fünf Tage lang das Gelbe Trikot trug und es erst am vorletzten Tag verlor.
Nationaltrainer José Poeira war nach dem Rennen voll des Lobes. „Es war ein sehr schwieriges Rennen mit brutalen Anstiegen, und Afonso hat das hervorragend gemeistert. Aber es geht nicht nur darum, zu managen, man braucht auch das Können – und er hat gezeigt, dass er es hat. Mit den Besten ins Ziel zu kommen, so viele große Namen hinter sich zu lassen und Neunter zu werden, ist spektakulär.“
Poeira erinnerte zudem daran, wie viel Entwicklung in diesem Erfolg steckt. „Letztes Jahr hatte er bei der WM Pech mit technischen Problemen und einem Sturz, der ihn ausbremste. Diese Erfahrung hat ihm diesmal geholfen. Jetzt, ein Jahr später, steht er in den Top 10 einer der härtesten Weltmeisterschaften überhaupt. Es ist äußerst positiv zu sehen, wie ein so junger Fahrer in einem Rennen dieser Größenordnung ein solches Ergebnis erzielt.“