Die Spannung war greifbar an diesem Sonntag im Herzen von Schepdaal, wo die Fankneipe In de Rustberg zum emotionalen Zentrum der Rad-Weltmeisterschaft wurde. Zwischen Fahnen, Gesängen und einer mit afrikanischem Flair geschmückten Kulisse versammelten sich Hunderte von Fans, um ihr lokales Idol
Remco Evenepoel zu feiern.
Auch wenn es am Ende nicht zu Gold reichte, wurde seine Silbermedaille bejubelt, als hätte er den Titel geholt – mit der Leidenschaft, die nur ein wahrer Lokalheld entfachen kann.
Der wohl bewegendste Moment kam gegen 16 Uhr: Nach mehreren mechanischen Defekten, die Evenepoels Rennen überschatteten, brandete im Saal Applaus auf. Trotz Rückschlägen und Stürzen hatte Remco bis zuletzt alles gegeben.
„Remco hat nie aufgehört zu kämpfen, er hat niemals aufgegeben. Darauf sind wir am meisten stolz“, sagte seine Mutter Agna, sichtbar bewegt von der Zähigkeit ihres Sohnes. „Dieser zweite Platz ist so viel wert wie Gold. Er hat gezeigt, wer er wirklich ist.“
Uneingeschränkter Stolz der Familie
Auch sein Vater Patrick zeigte sich dankbar und zufrieden: „Der beste Radfahrer der Welt hat gewonnen – aber Remco hat alles gegeben. Wir sind sehr stolz auf ihn. Das Problem mit dem Fahrrad wird sich klären, doch im Moment zählt das nicht.“
Die Rührung der Eltern war unübersehbar. Zwar konnten sie ihren Medaillengewinner nicht selbst in die Arme schließen, doch Agna gestand lachend, sie habe ihrer Schwiegertochter Oumi eine Nachricht geschickt: „Sie soll ihn an meiner Stelle umarmen. Der Rest folgt, wenn wir ihn wiedersehen.“
Remco Evenepoel gewann Silber im Inline-Rennen des Weltcups in Kigali 2025
Die Gemeinde Schepdaal, Geburtsort von Remco Evenepoel, bewies einmal mehr ihre tiefe Verbundenheit mit dem Radstar. Die eigens für diesen Anlass umgestaltete Bar bebte den ganzen Tag über vor Emotionen. Zwar gab es Momente der Enttäuschung über das Pech des Belgiers, doch am Ende überwogen Stolz, Bewunderung und Respekt.
„Sobald die erste Enttäuschung verflogen ist, wird Remco stolz sein. Natürlich wollen wir alle gewinnen – aber auch das hier muss gefeiert werden“, betonte seine Mutter.