Paris-Roubaix gehört zu den am heißesten erwarteten Rennen des Jahres. Schon die ganze Woche dreht sich für Fans und Fahrer alles um die "Hölle des Nordens". Angesichts der Vielzahl an Sieganwärtern hat sich auch
Johan Bruyneel zu Wort gemeldet – mit klaren Einschätzungen im Outcomes-Podcast.
Bei
Mathieu van der Poel sieht Bruyneel die Chancen besser als zuletzt bei der Flandern-Rundfahrt. "Ich dachte, er könnte mit Pogacar mithalten – das war nicht der Fall, da lag ich daneben. Aber diesmal glaube ich, dass ich recht behalte", sagte er. "Sein Stolz war sicher angekratzt, nachdem Pogacar ihn abgehängt hat."
Van der Poel kennt das Rennen wie kaum ein anderer. Zwei Siege in Folge, beide Male mit Teamkollege Jasper Philipsen auf Rang zwei – eine Bilanz, die beeindruckt. "Er hat das stärkste Team, kennt jeden Sektor und ist auf dem Kopfsteinpflaster der Beste der Welt."
Auch Visma traut Wout van Aert am Sonntag viel zu. "Wout wird stärker sein als letzte Woche. Ich glaube, er erreicht jetzt seinen Höhepunkt und hat neues Selbstvertrauen gewonnen", so Bruyneel.
Zu
Filippo Ganna, zuletzt Achter in Flandern und Dritter in Sanremo, äußert sich Bruyneel ebenfalls optimistisch: "Er ist in Topform, extrem schnell und bringt viel Erfahrung mit. Van der Poel und Van Aert stehen im Fokus – er nicht. Letzte Woche war er schon früh in der Ausreißergruppe, warum nicht auch diesmal?"
Doch Paris-Roubaix bleibt unberechenbar. "Hier kommt immer ein zusätzliches Element ins Spiel. Niemand kann das Rennen vollständig planen. Es wird Stürze geben, Defekte, Pechmomente – das gehört dazu."
Und dann ist da noch der Weltmeister. "Pogacar kann man nicht ignorieren. Er kann alles – es wäre ein Wunder, wenn er gleich bei seiner Premiere gewinnt, aber es ist nicht ausgeschlossen. Er fuhr Paris-Roubaix als Junior, doch das kann man nicht vergleichen."
Wie gut Pogacar mit der flachen, aber brutalen Strecke zurechtkommt, wird sich erst im Rennen zeigen. "Er kann gewinnen. Wenn man sieht, wie er über das Kopfsteinpflaster fliegt… Er ist fast ein Außenseiter. Wenn er gewinnt – großartig. Wenn nicht – egal. Das ist sein Vorteil. Nur wenige Fahrer muss er fürchten: Van der Poel, Van Aert, Pedersen und Ganna."