Ein Autofahrer feuert aus seinem Wagen Schüsse auf eine Gruppe von Radfahrern in Italien ab

Radsport
Montag, 22 Dezember 2025 um 21:30
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Eine winterliche Trainingseinheit ist für SC Padovani Polo Cherry Bank in der Provinz Verona beinahe tragisch ausgegangen. Eine Gruppe von Fahrern des Veneto-Teams wurde beim Training auf Straßen nahe Dolcè im Val d’Adige Opfer eines schweren Zwischenfalls: Ein Auto fuhr neben sie, aus dem Inneren wurden zwei Schüsse in Richtung der Radfahrer abgefeuert. Glücklicherweise wurde niemand verletzt.
Das Team machte den Vorfall über seine offiziellen Kanäle öffentlich und schilderte eine Abfolge von Ereignissen, die Fahrer, Staff und Management tief erschütterte. Demnach befand sich die Gruppe mitten in einem vorweihnachtlichen Trainingslager, kombinierte Straßeneinheiten mit ständiger Begleitung durch Teamfahrzeuge.
„Plötzlich näherte sich den Fahrern auf ihren Rädern ein dunkel gefärbtes Auto. Der Fahrer ließ das Fenster herunter und feuerte zwei Schüsse auf die Athleten ab. Die Fahrer konnten sich vor Schreck gerade noch ducken, und das Fahrzeug floh sofort spurlos vom Tatort“, heißt es in der Mitteilung von SC Padovani Polo Cherry Bank. Der Vorfall ereignete sich gegen Ende des Vormittags, während die von den Sportlichen Leitern Dimitri Konychev, Matteo Paiola, Franco Lampugnani und Biagio Conte angeführte Gruppe in der Gegend trainierte.
Die Einheit war sorgfältig geplant. Das Programm sah Abschnitte im Zweierreihe-Fahren vor, daher wurde der Kader in zwei Gruppen zu je sieben Fahrern aufgeteilt, die auf der Staatsstraße SS12 bei Dolcè unterwegs waren und von drei Teamautos begleitet wurden. Während einer Transferphase, als eines der Fahrzeuge vorausfuhr, um die Gruppe am Wendepunkt zu erwarten, kam es zu dem Angriff. Nach der Rückkehr ins Quartier im Veronello Resort sammelte das Team Aussagen und Bildmaterial, um bei den zuständigen Behörden formell Anzeige zu erstatten.
Nun liegt es an den Ermittlern, den Hergang aufzuklären und unter anderem festzustellen, ob es sich um scharfe Munition oder Platzpatronen handelte. Selbst wenn sich Platzpatronen bestätigen sollten, mindert das weder die Schwere noch die beunruhigende Dimension des Vorfalls.

Erleichterung im Team

Clubpräsident Galdino Peruzzo zeigte sich erleichtert, dass die Radfahrer keine körperlichen Folgen davontrugen, verschwieg aber seine Sorge über das Geschehen nicht. „Wir sind erleichtert, weil es allen Fahrern gut geht, aber das, was passiert ist, ist schrecklich, und wir hoffen, dass es nie wieder vorkommt. Die Straße ist das Fitnessstudio unserer Fahrer, und als Verein ergreifen wir jede mögliche Maßnahme, um sicheres Training zu gewährleisten. Gegen den Wahnsinn mancher Personen lässt sich leider nur wenig tun. Zudem ist dies nicht die erste Aggression durch Autofahrer, die wir in den letzten Wochen erlitten haben. Im September wurde Marco Palomba von einem Fahrer angefahren, der danach Fahrerflucht beging. Es ist notwendig, bei allen, die sich ans Steuer setzen, das Bewusstsein für Respekt zu schärfen“, sagte er.
Sportlicher Leiter Dimitri Konychev schloss sich an und betonte die Sorgfalt bei der Wahl der Trainingsstrecken. „Die Gegend um den Gardasee ist zu dieser Jahreszeit eine der gastfreundlichsten und geeignetsten Regionen zum Trainieren. Wir planen unsere Routen täglich mit Bedacht, meiden Hauptstraßen und Stoßzeiten. Genau deshalb sind wir ins Val d’Adige ausgewichen, auf eine breite, flüssig zu fahrende Straße, die samstags keinen Schwerverkehr aufweist. Unsere Fahrer tragen gut sichtbare Kleidung und Lichter am Rad, und sie wurden vom Teamauto vom ersten bis zum letzten Kilometer begleitet. Mitunter erleichtern wir sogar Überholvorgänge, aber es braucht deutlich mehr Respekt“, schloss er.
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