Diskussion – 7. Etappe der Polen-Rundfahrt: Brechen die UAE den Columbia-HTC-Rekord von 85 Profisiegen in einer Saison?

Radsport
Sonntag, 10 August 2025 um 21:30
McNulty
Die letzte Etappe der Polen-Rundfahrt 2025 war ein 12,5 Kilometer langes Einzelzeitfahren – und wurde zur Schlüsselszene des gesamten Rennens. Brandon McNulty ging als Topfavorit ins Rennen, nur sieben Sekunden hinter dem Führenden Victor Langelotti. Die hügelige Strecke versprach Spannung, und der Kampf um das Gelbe Trikot war völlig offen.

Milesi sorgt für frühe Bestmarke

Ben Turner setzte zunächst die erste ernsthafte Richtzeit, doch dann kam Lorenzo Milesi. Der 23-jährige Movistar-Profi pulverisierte die Zwischenzeiten und stellte am Ende eine Bestzeit auf, die wie in Stein gemeißelt wirkte – wohl das beste Zeitfahren seiner bisherigen Karriere.
Selbst Zeitfahr-Spezialisten wie Stefan Küng oder die besten Gesamtklassementsfahrer kamen nicht an seine Zeit heran. Nur ein Mann konnte den Traum des Italieners vom Etappensieg zerstören: Brandon McNulty. Der US-Amerikaner legte eine fehlerfreie Fahrt hin, schlug Milesi um zwölf Sekunden und Matteo Sobrero um 15 Sekunden – und sicherte sich damit nicht nur den Tagessieg, sondern auch die Gesamtwertung.

Verschiebungen im Gesamtklassement

Antonio Tiberi (Bahrain – Victorious) und Matteo Sobrero (Red Bull – BORA – hansgrohe) komplettierten das Podium. Langelotti, der als Gesamtführender ins Zeitfahren gestartet war, rutschte auf Rang fünf ab.

Stimmen und Analysen aus dem Fahrerfeld

Víctor LF (CiclismoAlDía)

„Brandon McNulty hat das getan, was von ihm erwartet wurde – die Polen-Rundfahrt 2025 gewonnen. Vielleicht war es nicht selbstverständlich, dass er dabei auch das abschließende Zeitfahren dominiert, aber er hat es getan. Glückwunsch an ihn.
Lorenzo Milesi hat das Movistar-Team in einer hervorragenden Position verlassen. Die Spanier werden es bedauern, dass Pello Bilbao seine Top-5-Position nicht halten konnte, aber immerhin beendete er das Rennen noch in den Top 10 – als Edelhelfer für Tiberi.“

Félix Serna (CyclingUpToDate)

„Jeder hat erwartet, dass McNulty gewinnt – und er hat geliefert. Schon nach der Zwischenzeit war klar, dass niemand an ihn herankommen würde. Die UAE-Team-Emirates haben jetzt 72 Siege in dieser Saison, und es sind noch zwei Monate übrig. Der HTC-Columbia-Rekord aus 2009 mit 85 Siegen ist in Reichweite.
Milesi war die große Überraschung. Wir wussten, dass er ein starkes Zeitfahren hat, aber er hatte bisher kein Top-Ergebnis auf WorldTour-Niveau. Heute saß er lange auf dem heißen Stuhl, und ein Sieg wäre für Movistar ein wichtiger Befreiungsschlag gewesen – vor allem in einer bisher enttäuschenden Saison. Ohne nationale Meisterschaften haben sie nur fünf Siege eingefahren.
Mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Enric Mas bei der Vuelta braucht das Team neue Hoffnungsträger. Milesi könnte einer davon sein – zusammen mit Iván Romeo.“

Junge Talente im Blick

Auch Matthew Brennan, eigentlich bekannt für seine Sprintqualitäten, überraschte mit Platz 11 im Zeitfahren. Für den jungen Briten ein bemerkenswertes Ergebnis und ein weiteres Zeichen, dass sein Potenzial noch längst nicht ausgeschöpft ist.
Und Sie? Was denken Sie über das, was heute passiert ist? Hinterlassen Sie einen Kommentar und beteiligen Sie sich an der Diskussion!
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