Egan Bernal hat in den sozialen Netzwerken ein Video veröffentlicht, das für Aufsehen sorgt: Das gelbe Pinarello, mit dem er 2019 die
Tour de France gewann, wurde gestohlen. Der INEOS-Grenadiers-Fahrer, letzter Toursieger seines Teams, wirkte sichtlich betroffen, als er die Nachricht teilte. Bernal gewann damals in einem denkwürdigen Duell mit Geraint Thomas – eine der spannendsten Ausgaben der letzten Jahre.
In dem kurzen Video erklärte Bernal: „Hallo Leute, ich muss euch etwas mitteilen. Stellt euch vor, mein Fahrrad ist verschwunden. Wir prüfen gerade die Kameras, um herauszufinden, was passiert ist. Hoffentlich klärt sich das schnell. Ich halte euch auf dem Laufenden. Ciao.“ Das legendäre Rad – ein gelbes Pinarello Dogma – gilt als Symbol seines historischen Triumphs, als erster Kolumbianer die Tour de France zu gewinnen.
Zunehmende Diebstähle im Profi-Radsport
Der Fall reiht sich in eine wachsende Zahl von Diebstählen im Profisport ein. Erst vor wenigen Tagen wurde
Lidl-Trek-Profi Otto Vergaerde in Spanien Opfer eines Einbruchs. Immer häufiger geraten Räder von Profifahrern ins Visier organisierter Banden – vor allem bei großen Rundfahrten, wo teures Material in Hotelanlagen oder Teamfahrzeugen gelagert wird.
Bernal auf den Champs-Élysées mit seinem Pinarello Dogma. @Sirotti
Bernals Fall verdeutlicht, wie verwundbar selbst Weltstars der Szene sind. Für viele Fans hat das gestohlene Rad weit mehr als materiellen Wert – es steht für den Beginn einer neuen Ära des kolumbianischen Radsports.
Sportlich blickt Egan Bernal auf eine beeindruckende Saison 2025 zurück. Drei Jahre nach seinem schweren Trainingsunfall kehrte er mit einer Formstärke zurück, die viele ihm nicht mehr zugetraut hatten. Er gewann die kolumbianischen Meisterschaften im Zeitfahren und Straßenrennen, wurde Siebter beim Giro d’Italia und Sechster bei der Itzulia. Bei der Vuelta a España krönte er seine Rückkehr mit einem Etappensieg und beendete das Rennen als 17. der Gesamtwertung.
Den Abschluss bildeten solide Auftritte bei den italienischen Herbstklassikern: Platz vier beim Giro dell’Emilia, neun beim Gran Piemonte und acht bei der Lombardei. Der Verlust seines Tour-Rades trübt diese Bilanz – doch Bernal selbst bleibt kämpferisch, auf und abseits des Rads.