„Die Leute glauben das nicht, aber das ist die Wahrheit" - Oscar Onley überrascht Fans, Team und sich selbst mit einem brillanten Tour GC Lauf

Radsport
Donnerstag, 24 Juli 2025 um 19:15
Onley
Oscar Onley zählt seit einigen Jahren zu den stärksten Kletterern seiner Generation – doch dass der 22-jährige Schotte in der entscheidenden Woche der Tour de France 2025 auf Rang vier der Gesamtwertung liegt, kam selbst für sein Team Picnic–PostNL überraschend. Der Abstand zum Podium ist gering, ebenso zum Weißen Trikot des besten Jungprofis.
„Ich habe vom ersten Tag an gesagt: Wir sind nicht hier, um auf die Gesamtwertung zu fahren“, betonte Sportdirektor Matt Winston gegenüber Road.CC. „Wir wollten eine entspannte Tour – keine Zeit verschenken, aber auch keine erzwingen. Doch Oscar hat einfach einen fantastischen Job gemacht. Er war jeden Tag im Rennen präsent, und jetzt stehen wir da, wo wir stehen.“
Onleys Frühform war bereits stark: Top-5-Ergebnisse bei der Tour Down Under und der UAE Tour, Platz neun bei der Itzulia im Baskenland und ein Podiumsplatz bei der Tour de Suisse, wo er sogar João Almeida auf einer Bergetappe distanzierte. Dass er jedoch in seiner ersten Grand Tour auf Gesamtwertungskurs liegt, war nicht Teil des ursprünglichen Teamkonzepts.
„Er ist ein sehr talentierter Fahrer und arbeitet schon lange eng mit uns zusammen, seit er aus dem Juniorenbereich kam“, so Winston weiter. Auf den hügeligen Etappen der ersten Woche überzeugte Onley mit starker Form, in der zweiten Woche kletterte er in der Gesamtwertung stetig nach oben. Aktuell liegt er auf Platz vier – nur 1:25 Minuten hinter Florian Lipowitz, der sowohl Rang drei als auch das Weiße Trikot innehat.
Winstons Einschätzung: „Das kommt nicht von ungefähr. Schon bei der Kroatien-Rundfahrt vor ein paar Jahren sprintete er gegen Jonas Vingegaard – da hat er bereits sein Potenzial angedeutet.“
Trotz der aktuellen Situation bleibt das Team bei seiner ursprünglichen Strategie: Fokus auf Etappenergebnisse. „Ich sage es immer wieder: Wir sind nicht hergekommen, um das Gesamtklassement zu gewinnen – auch wenn uns das kaum jemand glaubt“, meint Winston. „Wir konzentrieren uns auf Etappen mit Ausreißpotenzial oder Sprints. Und wenn es in den GC-Etappen ernst wird, fahren wir mit Oscar so hart wie möglich – und schauen, wo wir in Paris landen.“
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