Der stärkste Julian Alaphilippe aller Zeiten vor der Tour de France? "Wir haben unser Ziel geändert" nach brillanter GC-Fahrt in der Schweiz

Radsport
durch Nic Gayer
Sonntag, 22 Juni 2025 um 12:30
alaphilippe
Julian Alaphilippe fährt bei der Tour de Suisse so stark wie lange nicht mehr – und das in einem Fahrerfeld, das deutlich stärker besetzt ist als jenes, in dem er 2020 und 2021 seine beiden Weltmeistertitel holte. Der Franzose zeigt beeindruckende Form und hat vor dem abschließenden Zeitfahren am Sonntag realistische Chancen auf das Podium – ein starkes Signal mit Blick auf die Tour de France.
Bereits auf der 1. Etappe zählte Alaphilippe zur siegreichen Ausreißergruppe und stellte damit früh die Weichen für eine starke Rundfahrt. Überraschend konstant präsentierte er sich in den folgenden Bergetappen – eine Disziplin, in der er in den letzten Jahren selten Akzente setzen konnte. Während Fahrer wie Romain Grégoire aus der Gesamtwertung fielen und Ben O’Connor in den Anstiegen zu kämpfen hatte, behauptete sich Alaphilippe eindrucksvoll. Aktuell liegt er hinter dem Gesamtführenden Kévin Vauquelin auf Rang drei.

"Wir haben das Ziel angepasst"

Zwar fehlten in der Schweiz echte Hochgebirgspässe, doch Alaphilippes Leistung blieb nicht unbemerkt. Er selbst bezeichnet seine Kletterform als die beste seit der Tour de France 2019, wo er das Gelbe Trikot über mehrere Tage verteidigt hatte. Am Samstag belegte er Rang fünf – nur geschlagen von Almeida, Gall und weiteren Bergspezialisten. Vor dem finalen Bergzeitfahren liegt er 38 Sekunden vor Oscar Onley – das Podium ist zum Greifen nah.
„Es war wieder ein sehr schneller und schwieriger Tag. Ich bin sehr stolz auf mein Team – heute und auf die ganze Woche“, sagte Alaphilippe nach der 7. Etappe. „Zu Beginn wollten wir nur eine Etappe gewinnen. Aber nach dem Auftakt haben wir gemerkt, dass mehr möglich ist, also haben wir das Ziel angepasst.“
Die Marschrichtung ist klar: Im schweren Zeitfahren am Sonntag will Alaphilippe noch einmal alles geben. „Ich werde mein Bestes versuchen und kämpfen, um auf dem Podium zu bleiben – auch wenn die Konkurrenz stark ist.“ Selbst wenn es nicht reicht, hat er dem Tudor Pro Cycling Team bereits wichtige UCI-Punkte gesichert – und sich selbst eindrucksvoll zurückgemeldet.
Klatscht 0Besucher 0
Schreiben Sie einen Kommentar