Der traditionelle Ruhetag der
Tour de France fällt in diesem Jahr ausnahmsweise nicht auf den Montag. Grund dafür ist der französische Nationalfeiertag am 14. Juli – und der fällt mitten in eine der härtesten Etappen des Rennens. Die Strecke durchs Zentralmassiv verspricht über 4.500 Höhenmeter, verteilt auf eine Vielzahl von Anstiegen. Mitten in dieser Härte: Le Mont-Dore, das Finale der Etappe – und der Schauplatz, an dem
Alberto Contador den entscheidenden Moment erwartet.
„Der Schlüsselmoment der Etappe ist für mich die Abfahrt des letzten Passes der zweiten Kategorie vor dem entscheidenden Anstieg“, erklärte der frühere Tour-de-France-Sieger bei Eurosport. Die Abfahrt sei schnell und technisch, „ziemlich kurvig“, und wer hier nicht gut positioniert sei, gerate schnell ins Hintertreffen: „Sobald die Abfahrt endet, beginnen die letzten drei Kilometer – da wird das Rennen explodieren.“
Kurze Anstiege, großes Potenzial für Unterschiede
Contador rechnet mit einem Positionskampf am Gipfel des vorletzten Anstiegs: „Die Teams wissen, was auf dem Spiel steht. Wer dort zuerst in die Abfahrt geht, hat einen klaren Vorteil.“
Trotz der vergleichsweise kurzen Schlusssteigung – Le Mont-Dore ist nur knapp über drei Kilometer lang – sieht der Spanier in ihr ein mögliches Schlüsselstück der Gesamtwertung. „Der Anstieg weist fast durchgängig eine Steigung von acht Prozent auf, an manchen Stellen sogar bis zu neun“, analysiert Contador. In Kombination mit der Vorbelastung durch die vielen Anstiege zuvor könne selbst ein kurzer Berg entscheidend sein.
Vor allem das geschwächte UAE-Team um
Tadej Pogacar – das mit dem Verlust von Joao Almeida einen wichtigen Helfer eingebüßt hat – dürfte am Bastille-Tag besonders unter Druck stehen.
Visma - Lease a Bike gilt als angriffslustig, und das Terrain ist wie gemacht für eine Attacke. Contadors Fazit: Es könnte ein chaotischer Tag werden – und ein ganz entscheidender.