"Der Pass kann den Giro entscheiden" – Alberto Contador warnt vor Schlüsselstellen der 15. Etappe

Radsport
durch Nic Gayer
Sonntag, 25 Mai 2025 um 11:30
alberto contador giro eurosport 2025
Alberto Contador hat bei Eurosport seine Einschätzung zur 15. Etappe des Giro d’Italia 2025 abgegeben – eine Etappe, die es in sich hat. Sie bildet den Auftakt zu den vier Hochgebirgsabschnitten, die das Peloton auf dem Weg nach Rom noch erwarten. Bereits heute am Sonntag werden erste Weichen gestellt.
Der zweifache Giro-Sieger analysierte im Vorfeld zwei entscheidende Stellen des Tages: den bekannten Monte Grappa und den weniger prominenten, aber möglicherweise rennentscheidenden Pass Dori.
„Wir werden die zwei Schlüsselstellen der Etappe analysieren“, kündigte der Spanier an. „Zunächst vor allem der Monte Grappa, und dann natürlich der Pass der zweiten Kategorie, Dori.“

Monte Grappa – lang, bekannt, aber nicht zu unterschätzen

Der Monte Grappa bringt es auf 25,1 Kilometer bei durchschnittlich 6 Prozent Steigung – ein Anstieg, der vielen Fahrern vertraut ist. Doch Contador warnt: „Es ist nicht derselbe Abschnitt wie im letzten Jahr.“ Der Gipfel liegt diesmal weit vor dem Ziel, was taktisch eine andere Herangehensweise verlangt.
„Der Monte Grappa, ein Pass, den ein großer Teil des Pelotons kennt, wurde bereits im letzten Jahr erklommen, wo Tadej Pogacar den härtesten Teil gezeigt hat“, so Contador. „In diesem Jahr wird er nicht auf diesem Teilstück befahren, aber es sind immer noch 25 Kilometer mit einem hohen Prozentsatz – und in einem Moment, in dem die Kräfte schon schwinden.“

Dori – der wahre Prüfstein

Noch wichtiger ist für Contador allerdings der zweite Anstieg des Tages: der Pass Dori. Er beginnt rund 30 Kilometer vor dem Ziel, erstreckt sich über 16 Kilometer bei durchschnittlich 5 Prozent und hat es in sich.
„Der wichtigste Pass des Tages wird Dori sein“, betont Contador. „Wir haben viele Kurven, eine Hochgebirgsstraße und den richtigen Zeitpunkt, um die Kräfte der Fahrer zu testen – besonders, weil morgen Ruhetag ist.“
Besonders gefährlich macht Dori nicht nur seine Länge, sondern der Rhythmus: konstant zwischen 7 und 8 Prozent. „Wenn man das mit dem Monte Grappa und der hohen Kilometerleistung addiert, ist das ein Pass, der einen großen Unterschied machen kann.“
Contador rechnet damit, dass hier Favoriten Zeit verlieren könnten – gerade wenn sie isoliert sind. Denn bis ins Ziel nach Asiago sind es nach dem Gipfel noch etwa 27 Kilometer, das Terrain bleibt anspruchsvoll. Wer dort den Anschluss verliert, könnte einen bitteren Tag erleben.
„Vielleicht ist es interessant, Männer in die Ausreißergruppe des Tages zu schicken“, schlägt Contador vor. „Sie könnten später helfen – denn wer in diesem zweiten Durchgang mit dem Red Bull-Kilometer scheitert, kann im Ziel von Asiago viel Zeit liegen lassen.“
Mit Blick auf die Königsetappen dieser Woche ist klar: Schon heute werden die Karten neu gemischt – und Contador weiß, wo genau.
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