Anfang dieser Woche wurde bestätigt, dass der europäische Zeitfahrmeister Alec Segaert Lotto über den Winter verlassen und 2026 zu Bahrain – Victorious wechseln wird. Der Wechsel wurde zwar erwartet, ist aber dennoch ein herber Verlust für das belgische Team. Segaert wird dort mit seinem älteren Bruder Loïc wiedervereint, der als Performance-Coach bei Bahrain tätig ist.
„Es ist schade, dass wir so ein Talent verlieren. Aber wir kennen den Grund“, erklärte das Team in einer Pressemitteilung. Dieser Grund hängt laut Lotto direkt mit den laufenden Fusionsgesprächen mit Intermarche–Wanty zusammen. Sportlicher Leiter Kurt Van de Wouwer erläuterte den Hintergrund: „Über die Zukunft des Teams gab es nie Zweifel, wohl aber über die verfügbaren Budgets. Wir hatten zwar das Lotto-Budget für 2026, aber es musste noch etwas hinzukommen. Es ist kein Geheimnis, dass wir lange nach einem zweiten Sponsor gesucht haben.“
Van de Wouwer ist überzeugt, dass die Fusion ein Wendepunkt für die Talentbindung sein wird. Die Steigerung der finanziellen Mittel verfolge man „damit wir in Zukunft keine Fahrer wie Alec mehr verlieren müssen. Denn wenn die Fusion früher abgeschlossen worden wäre, hätte das Chancen für Fahrer wie Alec eröffnet.“ Ziel sei es, vielversprechende Fahrer lange genug zu halten, um von ihrer Entwicklung zu profitieren.
„Und genau das wollen wir vermeiden. Wir wollen, dass sie erst einige Jahre bei uns ihre Höchstleistungen zeigen, bevor sie gehen. Denn irgendwann werden sie bei großen Angeboten abwandern – das lässt sich nicht vermeiden. Aber zuerst wollen wir die Vorteile genießen. Ich denke, Tim Wellens ist das beste Beispiel: Er fuhr zehn Jahre für uns und verband dabei seine vielversprechende und professionelle Phase.“
„Und wenn man dann irgendwann zu den UAE wechselt: kein Problem. Aber sie dürfen nicht zu früh gehen. Deshalb ist die Fusion mit Intermarché gut, um zu verhindern, dass so etwas wie jetzt mit Alec passiert.“
Segaert selbst blickt optimistisch in seine Zukunft:
„Das Team ist professionell und ambitioniert. Ich bin es auch, und ich hoffe, dieser Wechsel hilft mir, neue Ziele in meiner Karriere zu erreichen. Ich bin überzeugt, dass ich gut ins Klassiker-Team passe und für die Gesamtklassements bei Etappenrennen eine wertvolle Unterstützung sein werde“, sagte er.