„Das stört mich nicht. Es ändert nichts in meinem Leben“ – Tadej Pogačar reagiert erstmals auf Roger De Vlaemincks scharfe Kritik

Tadej Pogačar hat erstmals öffentlich auf die scharfe Kritik von Roger De Vlaeminck reagiert und sein Schweigen in einem Auftritt bei Rai Sport Radiocorsa gebrochen.

De Vlaeminck hatte Anfang des Jahres mit einer Tirade gegen den vierfachen Tour-de-France-Sieger Schlagzeilen gemacht. In gewohnt kompromisslosem Tonfall wischte der frühere Paris-Roubaix-Spezialist die wachsende Mythisierung um Pogačar mit bemerkenswerter Schärfe beiseite: „Tadej Pogačar ist nicht würdig, Eddy Merckx die Schuhe zu schnüren! Wäre ich im Peloton, würde er mich nicht stehen lassen.“

Er nannte Pogačar zudem „überbewertet“, Aussagen, die rasch zum Gesprächsthema in der Radsportwelt wurden.

Auf die Frage nach De Vlaemincks Urteil vermied Pogačar jede Debatte. Er lieferte nur eine kurze, gefasste Antwort: „Ich bewerte mich selbst. Wenn mich jemand überschätzt, stört mich das nicht. Wenn mich jemand unterschätzt, stört mich das auch nicht. Es ändert nichts in meinem Leben.“

Der Kontrast zwischen dem Ton von De Vlaemincks Worten und Pogačars ruhiger Erwiderung ist deutlich. Während ersterer eine scharfe Breitseite lieferte, blieb Pogačar ganz bei seiner eigenen Perspektive, ohne Gegenargument und ohne Kommentar zu den Inhalten.

Die Aussagen De Vlaemincks entfachten vor allem deshalb Diskussionen, weil sie von ihm kamen. Der Belgier ist bekannt für klare Kante und seine Loyalität zur Merckx-Ära und zählt seit Jahren zu den ungefiltertesten Stimmen seines Landes. Pogačar hingegen wählt den Weg der Deeskalation.

Er widerspricht den Vergleichen weder noch steigt er darauf ein – er stellt lediglich klar, dass Außenmeinungen keinen Einfluss darauf haben, wie er seine Laufbahn bewertet.

Mit seiner Zurückhaltung und ohne jede Zuspitzung lenkt Pogačar die Aufmerksamkeit zurück auf sein Racing – statt auf einen Schlagabtausch mit einer der lautstärksten Figuren des Sports.