Am Ruhetag der
Tour de France in Toulouse sorgte eine Szene für Aufsehen, die längst zum Alltag geworden ist – und doch Fragen aufwirft. Zahlreiche Hobbysportler und Fans begleiteten das Training des Teams Visma | Lease a Bike und nutzten die Gelegenheit für Selfies, Gespräche und eine Ausfahrt mit den Stars.
Was im Radsport keine feste Regel verletzt, sorgt dennoch für Diskussionen. Denn die Teams unterbinden diese Fan-Nähe nicht – und riskieren damit Zwischenfälle.
Jonas Vingegaard sprach gegenüber Wielerflits offen über seine Bedenken: „Ich erinnere mich an eine Aufklärungsfahrt vor zwei Jahren beim Zeitfahren nach Combloux. Damals hätten beinahe andere Fahrer Wilco Kelderman zu Fall gebracht. Das kann in der Tat gefährlich sein.“
Auch Fußball-Ikone Ronald Koeman zeigte sich am Dienstag überrascht von der Menschenmenge, die Topstars wie Vingegaard und Wout van Aert verfolgte. Koeman, selbst großer Radsport-Fan, sieht darin zwar einen Beweis für die Popularität des Sports – aber auch ein potenzielles Sicherheitsrisiko.
Die Debatte, wie offen sich Teams an solchen Tagen zeigen sollten und ob es Schutzmaßnahmen braucht, ist damit eröffnet. Die Meinungen gehen auseinander. Einigkeit herrscht aber darüber, dass das Risiko von Stürzen, Kollisionen oder auch Krankheiten durchaus real ist.
Am Morgen der 11. Etappe, die wieder Bewegung in die Gesamtwertung bringen könnte, sprach Vingegaard auch über das Renngeschehen: „Es hängt davon ab, wie die anderen Teams fahren. Wenn jemand bereit ist, alles zu kontrollieren und die Ausreißer in Grenzen hält, wird es schwer für Attacken. Aber es gibt sicher viele, die angreifen wollen.“