„Das ist mein viertes Rad“ – Matteo Jorgenson dankt Vismas Mechanikern für Blitz-Reaktion nach Fahrraddiebstahl

Radsport
Dienstag, 26 August 2025 um 10:30
Jorgenson
Das Team Visma | Lease a Bike erlebte bei der Vuelta a España einen Albtraum, der beinahe im sportlichen Desaster geendet hätte. Jonas Vingegaard blieb zwar von Stürzen verschont, doch ein anderer Vorfall brachte die Niederländer an den Rand der Handlungsunfähigkeit. In der Nacht von Sonntag auf Montag wurden dem Team sage und schreibe 18 Rennräder gestohlen. Matteo Jorgensons Rad, mit dem er die dritte Etappe bestritt, war am Morgen des Starts zunächst noch nicht verfügbar.
„Das Seltsame ist, dass die Mechaniker gar nicht verstanden haben, wie es passieren konnte“, erklärte Jorgenson am Start in San Maurizio Canavese. „Sie waren bis 1:30 Uhr an den Rädern, weil im Hotel der Strom ausgefallen war. Als sie am Morgen aufwachten, waren alle Räder weg.“ Für die Helfer sei das ein Schock gewesen. „Sie haben wirklich hart gearbeitet, und ohne sie hätte ich heute kein Rad gehabt – ich weiß nicht einmal, wie man daran arbeitet.“
Teamchef Richard Plugge zeigte sich ebenfalls beeindruckt vom Einsatz seiner Crew. „Die Mechaniker haben einen unglaublichen Job gemacht, um Ersatzräder zusammenzustellen. Glücklicherweise hatten wir genug, um zu starten“, sagte er im Fernsehen.

„Nur mein viertes Rad“ – Jorgenson startet auf Notlösung

Für Jorgenson selbst wurde die Situation besonders kurios. Alle drei seiner Rennräder waren verschwunden. Das Rad, mit dem er die Etappe schließlich fuhr, setzten die Mechaniker notgedrungen aus Ersatzteilen zusammen, die noch im Bus lagen. „Nein, das ist nicht mein erstes Rad. Ich glaube, das ist mein viertes, das sie heute Morgen aufgebaut haben“, scherzte er. „Sie haben 18 Räder mitgenommen, drei davon meine. Ein paar Ersatzräder haben sie dagelassen – im Gegensatz zu Zingle, der überhaupt keine mehr hatte.“
Am Teamfahrzeug bot sich am Montag ein ungewohnter Anblick: Das Dach, sonst voll beladen mit Material, war nahezu leer. „Es war ein interessanter Morgen zum Aufwachen“, bemerkte Jorgenson ironisch. „Für viele Mitarbeiter war es chaotisch, doch die Mechaniker haben ihr Bestes gegeben. Am Ende hatten wir Räder für die Etappe, und in den nächsten Tagen kommt noch mehr.“

Alltag soll bald zurückkehren

Nach der improvisierten Lösung blickt das Team optimistisch nach vorn. „Das Leben sollte sich jetzt wieder normalisieren“, so Jorgenson. „Ich habe das Rad heute Morgen getestet, wir sind sogar ein Stück mit dem Bus gefahren, um zu sehen, ob alle Schrauben halten. Es sollte also alles in Ordnung sein.“
Ein chaotischer Start in die dritte Etappe der Vuelta endete damit zumindest ohne sportliches Drama – dank Improvisation, Teamgeist und dem unermüdlichen Einsatz der Visma-Mechaniker.
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Loading