Zum ersten Mal in seiner Karriere startete
Kevin Vauquelin auf der 6. Etappe der
Tour de Suisse 2025 im Gelben Trikot – ein Meilenstein für den 23-jährigen Franzosen und ein emotionaler Moment für die heimischen Fans. Zwar ist es "nur" das Maillot Jaune der Schweiz-Rundfahrt und nicht jenes der Tour de France, aber wie Vauquelin selbst betonte, hat der Moment dennoch Gewicht: „Es ist ein Gefühl großer Zufriedenheit. Ich bin wirklich glücklich, zum ersten Mal ein Leadertrikot tragen zu dürfen – und noch dazu ein Gelbes. Das bedeutet heute sehr viel für uns Franzosen.“
Mehr als nur Symbolik
Gerade für einen jungen französischen Fahrer, der mit dem Auftritt seines Teams Arkea-B&B Hotels bislang selten im Rampenlicht stand, ist das Tragen des Trikots ein Moment von besonderem Stolz. Der symbolische Wert geht über die Rundfahrt hinaus – es ist ein Zeichen, dass sich im französischen Radsport wieder etwas bewegt.
Vauquelin, der in den letzten Monaten zunehmend als Allrounder und potenzieller GC-Kandidat in Erscheinung getreten ist, strahlte die Mischung aus Demut und Ehrgeiz aus, die ihn auszeichnet. Doch viel Zeit zum Genießen blieb nicht – und das wusste er selbst. „Der Kurs heute ist ein bisschen knifflig“, sagte er, „vielleicht beginnt es etwas hektisch – wir müssen sehen, wie sich die Teams mit den Sprintern verhalten.“
Eine neue Welle bei Arkéa
Was besonders auffällt: Vauquelin denkt nicht nur an sich. Immer wieder betonte er den Teamgedanken – in einer Equipe, die in den letzten Jahren oftmals unter dem Radar geblieben ist. „Es ist für das ganze Team eine große Motivation“, sagte er, „und auch ein bisschen Balsam nach einer schwierigen Phase.“ Er hob die jüngsten Leistungen der Mannschaft hervor, insbesondere jene auf der Itani-Straße – eine Anspielung auf eine Schlüsselpassage oder möglicherweise eine interne Bezeichnung für einen wichtigen Streckenabschnitt im Team.
Fazit: Symbolträger mit Substanz?
Kevin Vauquelin ist kein klassischer Medienliebling, kein polternder Star – und gerade deshalb ist sein Auftritt im Gelben Trikot ein so erfrischender Moment. Es geht weniger um Selbstinszenierung, sondern um die Rückkehr einer gewissen französischen Würde im internationalen Radsport. Ob er das Trikot lange verteidigen kann, ist zweitrangig – wichtiger ist, dass ein Fahrer wie Vauquelin die Flagge hochhält für ein Team, das oft im Schatten steht.
Die Botschaft dieses Moments? Frankreich hat nicht nur Pogacar- und Vingegaard-Jäger, sondern auch Charakterfahrer mit Herz und Haltung. Kevin Vauquelin gehört zu dieser neuen Generation – und das Gelbe Trikot, so kurz es auch sein mag, steht ihm ausgesprochen gut.