„Das Alter holt mich ein“ – Greg Van Avermaet denkt nach Triathlon-WM-Titel über Wechsel ins Trainerteam nach

Radsport
Freitag, 14 November 2025 um 7:00
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Greg Van Avermaet hat eindrucksvoll gezeigt, dass sein sportliches Niveau auch zwei Jahre nach dem Ende seiner Straßenkarriere bemerkenswert hoch bleibt. Am vergangenen Wochenende gewann der frühere Olympiasieger die Ironman-70.3-Weltmeisterschaft in der Altersklasse 40–44 – ein weiterer bedeutender Titel in einem ohnehin herausragenden Palmarès. Zudem ist Van Avermaet weiterhin stark genug, um sich bei den Gravel-Weltmeisterschaften gegen die aktuelle Generation von Straßenprofis in den Top 20 zu platzieren.
„Ich bin für die Gravel-Weltmeisterschaften 2026 in Nizza qualifiziert, und es ist gut möglich, dass ich diese Chance nutze“, erklärte der Belgier gegenüber WielerFlits. „Mein Ziel ist aber, den Wettkampfcharakter schrittweise herunterzufahren und mehr in den Freizeitmodus zu wechseln. Das Alter holt mich jetzt ein.“
Als Van Avermaet 2023 seine Profikarriere beendete, hatte er sich vorgenommen, noch zwei Jahre lang auf Wettkampfniveau aktiv zu bleiben. Doch die Realität holt den 40-Jährigen zunehmend ein – vor allem im Vergleich zu den jungen Talenten der Szene.
„Gerade im Gravel-Bereich ist das mit meinem vollen Terminkalender nicht einfach“, sagte er. „Ich fahre die Rennen weiterhin gerne, aber bei den Weltmeisterschaften war das Niveau extrem hoch. Rennen zu gewinnen, ist schwierig; ein Top-10-Ergebnis in der UCI Gravel Series bleibt aber durchaus möglich.“
Die Kombination aus verschiedenen Sportarten sieht er zugleich als Herausforderung und Bereicherung: „Sport war für mich immer ein Ventil. Ich bin schon immer vielseitig gewesen und genieße den Wettkampf weiterhin. Aber ehrlich gesagt würde ich es noch mehr genießen, wenn das Niveau in diesen Disziplinen ein kleines bisschen niedriger wäre“, meinte er lachend.
Mit dem selbst gesetzten Zweijahresziel am Ende stellt sich nun die Frage nach dem nächsten Kapitel. „Es ist schwierig, sein Leben nach der Karriere zu planen“, sagte Van Avermaet. „Aber ich glaube, ich komme gut damit zurecht, mich zu beschäftigen. In ein schwarzes Loch bin ich jedenfalls nicht gefallen.“

Zukunft im Straßenradsport

Es ist nicht ungewöhnlich, dass ehemalige Spitzenprofis irgendwann in den Straßenradsport zurückkehren – als Berater, Trainer oder Sportdirektor. Auch für Greg Van Avermaet könnte dieser Weg perspektivisch interessant werden. Der Belgier zeigt sich offen dafür, hat jedoch noch keine Entscheidung getroffen.
„Vielleicht würde ich gern etwas im Radsport machen, ja“, sagte er. „Ich würde meine Erfahrung wirklich gerne weitergeben, aber ich weiß auch genau, was ich nicht will. 200 Tage im Jahr unterwegs zu sein oder ständig im Mannschaftswagen zu sitzen, kommt für mich nicht infrage. Dieses Puzzle komplett zusammenzusetzen, ist nicht einfach – alles muss zum richtigen Zeitpunkt passen. Aber ich verfolge die Radsportwelt weiterhin aufmerksam, und dann sehen wir, was sich ergibt.“
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