Greg Van Avermaet nimmt das nächste Gold ins Visier: Der Weg zum Triathlon-Weltmeister

Radsport
Montag, 10 November 2025 um 7:00
gvapic
Greg Van Avermaet ist seit zwei Jahren nicht mehr Teil des Straßenpelotons. Der Olympiasieger von Rio 2016 blickt auf eine herausragende Karriere zurück – und hat nach seinem Rücktritt keineswegs die Füße hochgelegt. Während viele Ex-Profis den Weg zu Gravelrennen einschlagen, ist Van Avermaet noch einen Schritt weiter gegangen: Er hat den Triathlon für sich entdeckt – und sich nun sogar zum Weltmeister gekrönt.
Bereits im Juni setzte der Belgier beim Ironman 70.3 in Nizza ein Ausrufezeichen: Platz zwei der Gesamtwertung und Sieg in der Altersklasse 40–44. Seitdem feilte Van Avermaet weiter an seiner Form, oft in Spanien – mitunter sogar Seite an Seite mit Straßen-Superstar Mathieu van der Poel, der dort für die Cross-Saison trainiert.
Am Sonntag zahlte sich diese Arbeit eindrucksvoll aus: Bei den Ironman 70.3-Weltmeisterschaften in Marbella war Van Avermaet in seiner Altersklasse nicht zu schlagen und fügte seinem ohnehin imposanten Palmarès einen bemerkenswerten Titel hinzu.
„Das Schwimmen im Meer ist für mich ungewohnt – man muss die richtige Linie finden und ruhig bleiben. In Knokke habe ich mich zum Beispiel total verschätzt“, erzählte er dem Het Nieuwsblad im Vorfeld der WM. „Auch in den Wechselzonen fehlt mir noch die Routine. Man kann wochenlang trainieren, aber ein Rennen fühlt sich trotzdem völlig anders an.“
In den vergangenen Wochen setzte er gezielt Schwerpunkte: „Ich habe zweimal pro Woche intensiv Schwimmen trainiert. Aber meine größten Stärken liegen nach wie vor auf dem Rad – auch wenn 90 Kilometer auf dem Zeitfahrrad immer noch neu für mich sind.“
Von halben Sachen hält Van Avermaet auch in seinem „zweiten Leben“ nichts: „Wer einmal Vollprofi war, möchte jede sportliche Herausforderung perfekt angehen“, sagt der 40-Jährige – und man sieht es deutlich.
Ob er seinen WM-Titel 2026 verteidigt, lässt er noch offen: „Ich bin für die Weltmeisterschaft in Nizza bereits qualifiziert, und vielleicht nutze ich die Chance. Aber langfristig möchte ich den Wettkampfstress reduzieren und irgendwann nur noch aus Spaß fahren. Ich werde schließlich nicht jünger“, sagt er mit einem Grinsen.
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