"Damit habe ich wirklich nicht gerechnet" - Femke Gerritse nach ihrem ersten Sprintsieg bei der La Vuelta Femenina

Radsport
Dienstag, 06 Mai 2025 um 18:30
gerittse
Mit einem beeindruckenden Antritt auf den letzten Metern der dritten Etappe der La Vuelta Femenina 2025 hat sich Femke Gerritse vom Team SD Worx - Protime nicht nur ihren ersten Etappensieg bei einer großen Rundfahrt gesichert, sondern auch das Rote Trikot der Gesamtführenden übernommen. In einem packenden Sprintduell ließ die 23-jährige Niederländerin niemand Geringeren als Marianne Vos hinter sich – ein Coup, der das Rennen auf den Kopf stellte.
„Das ist einfach unglaublich. Das habe ich wirklich nicht erwartet“, strahlte Gerritse im Ziel. „Ich habe unterwegs ein paar Bonussekunden geholt und dachte: 'Okay, mein Sprint ist solide', aber das Finale war so chaotisch. Trotzdem bin ich ruhig geblieben. Ich habe gespürt, dass jemand im Sprint kommt, aber ich habe durchgehalten. Das ist einfach verrückt!“
Der Tag war alles andere als eine klassische Sprinteretappe. Zwar deutete zunächst alles auf ein kontrolliertes Rennen hin, doch der Mix aus Wind, technischen Abschnitten und Stürzen brachte das Feld mehrmals durcheinander. „Es war eine chaotische Etappe. In der ersten Hälfte gab es viele Kurven und hügeliges Gelände. Es war unruhig. Der Wind war zwar da, aber nicht aus der richtigen Richtung, um echte Splits zu verursachen“, so Gerritse.
Als das Rennen dann doch wieder zusammenlief, nutzte SD Worx - Protime seine ganze Erfahrung und taktische Klasse. „Zwei Kilometer vor dem Ziel haben wir die Führung übernommen“, erklärte Gerritse. „Anna van der Breggen und Mischa Bredewold waren absolut fantastisch. Sie haben einfach weitergemacht, so dass ich ruhig bleiben konnte. Es war wirklich der perfekte Auftakt.“
Besonders bemerkenswert: Gerritse ist im Team eher als Allrounderin bekannt, nicht als klassische Sprinterin. Doch die Etappe spielte ihr in die Karten – Bonussekunden beim Zwischensprint, perfektes Timing im Windschatten, die richtige Linie im Finale. Gegen eine der erfolgreichsten Fahrerinnen der Radsportgeschichte durchzusetzen, macht diesen Sieg umso wertvoller.
„Ich bin super stolz und unglaublich glücklich“, fasste Gerritse ihren Tag im roten Trikot zusammen. Der Etappensieg dürfte ihr nicht nur einen Platz in den Schlagzeilen, sondern auch eine gewichtige Rolle im weiteren Verlauf der Rundfahrt sichern.
Ein Ausrufezeichen einer Fahrerin, die bisher eher im Schatten ihrer prominenten Teamkolleginnen stand – und nun selbst im Rampenlicht glänzt.
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