"Chris Froome war 28, als er seine erste Tour gewann, Bradley Wiggins und Geraint Thomas waren sogar schon 32" - Tom Pidcock hat es nicht eilig, sich nur auf die Grand Tours zu konzentrieren, sagt sein Trainer

Radsport
Freitag, 26 Januar 2024 um 11:30
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Für die INEOS Grenadiers stehen die Chancen, im kommenden Jahr eine Grand Tour zu gewinnen, eher schlecht. Tom Pidcock wird oft als ihr zukünftiger Anführer gehandelt, da sie versuchen, die Tour de France wieder zu gewinnen.
Als ehemaliger Sieger von Alpe d'Huez kann Pidcock eindeutig klettern, und bei seiner ersten Teilnahme an der Gesamtwertung im vergangenen Jahr belegte der Brite einen guten 13. Rang. Wie sein Trainer, Kurt Bogaerts im Gespräch mit Het Nieuwsblad betont, ist die Zeit jedoch auf Pidcocks Seite. "Chris Froome war 28 Jahre alt, als er seine erste Tour gewann, und Bradley Wiggins und Geraint Thomas waren sogar 32 Jahre alt", so der Trainer.
Ein großes Fragezeichen hinter Pidcocks Ziel, die Tour de France zu gewinnen, sind jedoch wohl seine Fähigkeiten in verschiedenen Disziplinen. Müsste Pidcock seine Cyclocross und Mountain Bike Absichten aufgeben und sich ganz auf die Grand Tour konzentrieren? Bogaerts ist sich da nicht so sicher. "Das wird noch eine Weile so bleiben. Es passt in das Gesamtbild, die Tour zu gewinnen", betont er.
"Er hat kaum Anpassungsprobleme, wenn er zwischen Cross-, Straßen- und Mountain Bike wechselt. Er wird auch im nächsten Winter weiter Rennen fahren", so Pidcocks Trainer weiter. "Er ist körperlich und geistig stärker geworden. Im modernen Radsport darf man nicht mehr wirklich experimentieren, aber er macht all diese Disziplinen und darf die Bereiche erkunden."
Im Jahr 2024 soll die Tour de France wieder auf Pidcocks Kalender stehen. Doch was sind die realistischen Ziele des Briten für die Tour? "Nach Liege-Bastogne-Liege werden wir Bilanz ziehen. Tom will auch seinen olympischen Mountain Bike-Titel verlängern. Bei der Tour hoffen wir, dass er sich steigert und bei den Klassikern punktet", sagt Bogaerts.
"Dahinter steckt ein sehr gut durchdachter Plan, der logisch zusammenhängt, mit Ruhephasen. Die Explosivität, die er beim Cyclocross trainiert, kann dann langfristig zu einer Waffe in der Rundenarbeit werden. Wenn er einmal in seinen stärksten Jahren ist, nach dem 26. Lebensjahr, weiß er, wo er punkten kann und wie er es anstellen muss."