Bryan Coquard „empört“ über Abwertung auf der 8. Etappe der Vuelta: „Die Rennleitung sollte ihre Entscheidungen erklären“

Radsport
Sonntag, 31 August 2025 um 16:00
Coquard
Die Frustration bei Bryan Coquard kochte am Sonntag hoch: Der Cofidis-Sprinter überquerte die Ziellinie der 8. Etappe in Saragossa zunächst als Sechster, wurde aber von der Rennjury wegen eines „irregulären Sprints“ ans Ende seiner Gruppe zurückgestuft. Zusätzlich erhielt er eine gelbe Karte – ein Urteil, das der Franzose als unverständlich und enttäuschend bezeichnete.
Der Jurybericht begründete die Strafe mit einer „Abweichung von der gewählten Linie, die einen anderen Fahrer behindert oder gefährdet“. Auch Elia Viviani (Lotto) wurde sanktioniert. Beide Fahrer erhielten eine Geldstrafe von 500 Schweizer Franken, einen Abzug von acht Punkten in der Punktewertung sowie die Herabstufung in der Tageswertung. Während Vivianis unruhige Linie auf der Zielgeraden der Hauptgrund für die Strafe war, wurde Coquard als „Mitverursacher“ angesehen, da er seinem Landsmann dicht gefolgt war

Coquards Frust: „Jemand muss mir das erklären“

Im Gespräch mit Eurosport vor der 9. Etappe machte der 33-Jährige seinem Ärger Luft: „Ich habe mir die Aufnahmen angesehen – jemand muss mir das erklären.“ Coquard blickt auf ohnehin schwierige Wochen zurück: Schon bei der Tour de France hatte er nach einem Sturz mit Jasper Philipsen eine Strafe erhalten, die er als ungerecht empfand.
„Ich fange an, mich zu fragen, was ich hier überhaupt mache“, so der Franzose weiter. „Morgen ist der erste Schultag meines Sohnes, ich fahre hier mit einem gebrochenen Finger, kämpfe in jedem Sprint – und dann werde ich für etwas bestraft, das für mich ein völlig fairer Sprint war. Ich bin nur Elia Viviani gefolgt… und jetzt stehe ich ganz hinten.“

Forderung nach mehr Transparenz

Coquard nutzte die Gelegenheit, um mehr Offenheit einzufordern: „Es wäre gut, wenn die Rennleitung vor die Kameras treten und ihre Entscheidungen erklären würde. Aber ich will auch nicht zu hart mit ihnen ins Gericht gehen – schließlich habe ich nur eine gelbe Karte bekommen. Trotzdem: Nach der Strafe bei der Tour und jetzt das – es ist einfach ein bisschen viel.“

Blick nach vorn

Für Coquard geht es nun darum, den Rückschlag schnell abzuhaken und sich auf die verbleibenden Etappen der Vuelta zu konzentrieren. Sein Ruf nach mehr Transparenz in der Urteilsfindung hat jedoch bereits Widerhall gefunden – und verdeutlicht einmal mehr, wie sehr Sprintankünfte bei Grand Tours unter der Lupe stehen und wie schmal die Grenze zwischen fair und unfair im Hochgeschwindigkeitsfinale ist.
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Loading