„Ayuso bei 90 % ist ein Star“ – Matxin über die Notwendigkeit von Teamarbeit bei UAE, um einen starken Jonas Vingegaard und Visma zu schlagen

UAE Team Emirates – XRG startet bei der Vuelta a España ohne den Topfavoriten und vielleicht auch ohne das Scheinwerferlicht auf sich. Manager Joxean Matxin möchte das nutzen und so viel Druck wie möglich von João Almeida und Juan Ayuso nehmen – etwas, das notwendig sein wird, um Jonas Vingegaard herauszufordern.

„Auf dem Papier ist es ziemlich offensichtlich: Es gibt einen Fahrer, der sich über den Rest erhebt, und das ist Vingegaard – ein sicherer Kandidat bei den Grand Tours. Ich habe gegnerische Teams immer respektiert, und das tue ich auch weiterhin“, erklärte Matxin gegenüber Marca. „Visma hat eine sehr starke Mannschaft, aber Rennen werden nicht mit Namen gewonnen, sondern mit Form. Vingegaard hat bereits bei der Tour gezeigt, dass er in großartiger Verfassung ist, aber wir werden die wahre Form der anderen erst auf der Straße sehen.“

Die heutige 2. Etappe wird ein wichtiger Tag sein, um die Form der Gesamtklassements-Favoriten einzuschätzen. Mit dem Gipfelziel in Limone beginnt ein langer Kampf um das Rote Trikot, der sich bis in die 20. Etappe ziehen wird. Doch Matxin versucht, den Druck nicht nur auf Vingegaard, sondern auch auf Giulio Ciccone zu lenken.

„Aber ich würde Fahrer wie Giulio Ciccone, der eine brillante Saison fährt, oder Tiberi, Bernal, Pellizzari oder Hindley nicht ausschließen. Im Moment scheinen Jonas und Ciccone eine Stufe über den anderen zu stehen. Vielleicht haben wir nicht ganz dieses Niveau, aber wir haben den Vorteil, mit zwei Kapitänen ins Rennen zu gehen.“

„Wir müssen den Vorteil nutzen, indem wir aggressiv fahren und je nach Rennsituation mal den einen, mal den anderen einsetzen. Wir haben ein ausgewogenes Team zusammengestellt: Kletterer, Allrounder und eine verstärkte Gruppe für das Mannschaftszeitfahren. Wir wollen diese perfekte Balance haben, um auf jedes Szenario reagieren zu können“, sagt er.

Mit Fahrern wie Jay Vine und Marc Soler kann das Team auch in den Bergen angreifen und gleichzeitig Almeida und Ayuso unterstützen. „Sie sind ehrgeizig, sie lesen das Rennen gut, und sie haben keine Angst, sich zu bewegen. In einer Vuelta mit so vielen Tücken gibt es uns zwei starke Karten mehr Möglichkeiten, als alles nur auf eine zu setzen. Wir brauchen beide, um Vingegaard zu schlagen.“

Über den Portugiesen hat er große Hoffnungen, dass trotz nicht idealer Vorbereitung die Bestform erreicht wird: „Almeida ist vielleicht nicht auf dem Niveau, das er bei der Tour gezeigt hat, aber diese Pause nach dem Sturz könnte ihm gutgetan haben, und ich bin überzeugt, dass er hier seine Bestform erreichen wird.“

Auch zu Ayuso ist Matxins Vertrauen unerschütterlich: „Was Juan betrifft: Nachdem wir gemeinsam entschieden haben, bei dieser Vuelta zu starten, hat er einen großartigen Trainingsblock absolviert. In Donostia (San Sebastian, Anm. d. Red.) fehlte ihm die Spritzigkeit, in Getxo hatte er sie, wenn auch in einem anderen Kontext mit weniger starken Rivalen. Er wird in guter Verfassung sein. Ayuso ist schon bei 90 % ein Star, daran habe ich keinen Zweifel.“