Red Bull - BORA - hansgrohe steuert womöglich mit dem, was viele bereits als „Fantasy-Team“ bezeichnen, auf 2026 zu. Doch die kommende Saison könnte trotzdem in vielerlei Hinsicht von
Primoz Roglic geprägt werden, weit über die Transfer-Schlagzeilen hinaus.
Die Ankunft von Remco Evenepoel hebt die deutsche Mannschaft auf ein neues Niveau und fügt einem ohnehin hochkarätigen Kader einen weiteren Superstar hinzu.
In einer Aufstellung mit Evenepoel, Florian Lipowitz, Aleksandr Vlasov, Jai Hindley, Giulio Pellizzari und weiteren wird das Herausstechen schwerer denn je — selbst für Roglic.
Dennoch bleibt der 36-jährige Slowene einer der erfolgreichsten Fahrer seiner Generation, weiterhin hungrig, obwohl er fast alles gewonnen hat. Und da Evenepoel 2026 als Tour-de-France-Kapitän erwartet wird, verschiebt sich Roglics Saison logischerweise auf anderes Terrain — doch genau das öffnet auch Türen.
Für Roglic bringt 2026 die seltene Chance, drei karriereprägende Meilensteine anzuvisieren, die sein ohnehin außergewöhnliches Vermächtnis weiter erhöhen würden. Leicht wird es nicht, aber für einen vierfachen Vuelta-a-Espana-Sieger bleibt jeder davon greifbar.
1. Die Tour de Suisse gewinnen
Ein klares Ziel für Roglic und Red Bull ist die
Tour de Suisse — das einzige große WorldTour-Etappenrennen über eine Woche, das er noch nicht gewonnen hat. Seine Bilanz in den anderen ist herausragend, er hat alle sechs geholt:
- Tirreno–Adriatico: 2019 & 2023
- Volta a Catalunya: 2023 & 2025
- Itzulia Basque Country: 2018 & 2021
- Tour de Romandie: 2018 & 2019
- Critérium du Dauphiné: 2022 & 2024
2025 konnte er wegen seiner Tour-de-France-Vorbereitung den Schweizer Titel nicht anpeilen. Mit einer anderen Rolle in 2026 öffnet sich nun die Chance, die komplette „7 aus 7“-Sammlung zu vollenden.
2. 100 Karriere-Siege erreichen
Das zweite Ziel ist noch anspruchsvoller: der Eintritt in den exklusiven Klub der Fahrer mit 100 Profi-Siegen.
Roglic startet 2026 mit 91 Erfolgen — neun fehlen zur magischen Marke. 2025 holte er drei Siege, alle bei der Volta a Catalunya: zwei Etappen plus den Gesamtsieg. Ohne seine Verletzung beim Giro d’Italia wäre die Bilanz wohl höher, doch er liegt nahe genug, um im nächsten Jahr realistisch vom Hunderter zu träumen.
3. Den Vuelta-a-Espana-Rekord brechen
Blickt man auf die
Vuelta a Espana 2026, werden aktuell weder Jonas Vingegaard noch Tadej Pogacar erwartet. Die Strecke ist noch offen, historisch kam das Profil Roglic jedoch stets entgegen.
Der Slowene ist bereits der gemeinsam erfolgreichste Fahrer der Vuelta-Geschichte mit vier Titeln, gleichauf mit Roberto Heras. Sollte 2026 der fünfte folgen, wäre er alleiniger Rekordhalter der spanischen Grand Tour.
Für einen Fahrer, der Erwartungen regelmäßig neu definiert, bleiben diese drei Meilensteine klar in Reichweite.