Alberto Contador ist vom heutigen Radsport begeistert: "Sie haben es auf ein anderes Niveau gebracht"

Radsport
Donnerstag, 01 Mai 2025 um 13:20
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Alberto Contador blickt dem Giro d’Italia mit seinem Team Polti-Kometa optimistisch entgegen. Es geht um mehr als nur die Hoffnung auf einen Etappensieg – ihr Ziel ist, mit Davide Piganzoli so weit vorne wie möglich zu landen.

Contador schwärmt vom modernen Radsport

In einem Interview mit der Gazzetta dello Sport zeigte sich der Spanier begeistert vom heutigen Radsport. Er lobte die offensive Fahrweise vieler Fahrer – ein Stil, der auch ihm gelegen hätte. Contador war für seine mutigen Attacken bekannt und sieht Parallelen zu Tadej Pogacar.
„Ach, wie gerne wäre ich in diesem Radsport gefahren, mit dieser Fantasie und den ständigen Angriffen, auch aus der Ferne“, sagte er. „Und manchmal, wenn ich ein Rennen sehe und einen Anstieg, denke ich: ‚Ich habe nicht mehr die Form, aber das war genau mein Terrain.‘ Ich stelle mir vor, dass ich immer noch im Wettkampf bin.“
Der Mann aus Pinto hat den Giro zweimal gewonnen – dreimal trug er das Rosa Trikot nach Hause, auch wenn ihm ein Sieg nachträglich wegen der Operación Puerto aberkannt wurde. Trotzdem bleibt das Rennen für ihn etwas Besonderes. „Der Giro ist für mich immer ein besonderes Rennen gewesen. Es ist das schönste Spektakel im Radsport und dasjenige, das ich in meiner Karriere am meisten genossen habe“, sagte er gegenüber der Gazzetta, übersetzt von Relevo. „Es war das Rennen, bei dem ich mich in den Sport verliebt habe – mit seinem romantischen Touch und seiner einzigartigen Kultur. Diese Emotionen habe ich nur dort gespürt.“

Neue Generation, neue Regeln

Contador ist sich bewusst, wie sehr sich der Sport verändert hat. Besonders im Bereich Ernährung und Regeneration sei heute alles auf einem neuen Niveau.
„Früher habe ich natürlich auch Riegel und Gels gegessen, aber heute ist das eine ganz andere Ebene. Ich habe mein Essen nie mit einer Waage abgewogen – ich habe mich lieber auf mein Gefühl verlassen.“ Heute sei alles durchgeplant und technisiert, so Contador. „Radfahrer trainieren mit Sensoren, die den Blutzuckerspiegel messen, analysieren ihre Hauttemperatur oder ermitteln, wie schnell ein Gel wirkt. Alles ist viel technischer geworden.“
Auch die Teamstrukturen hätten sich enorm verändert: „Zu meiner Zeit hatte ein Team rund 70 Leute – heute sind es über 100. Ich wurde von Gefühlen angetrieben, und das war wunderbar. Heute zählen fast nur noch Daten.“
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