6 Teams von der Tour de Romandie der Frauen disqualifiziert - UCI ergreift Maßnahmen nach großem Streit mit Visma und anderen

Die Tour de Romandie Féminin beginnt heute mit einem anspruchsvollen Bergzeitfahren – allerdings ohne gleich sechs komplette Mannschaften. Nur wenige Stunden vor dem Start griff die UCI durch und disqualifizierte die Teams, nachdem sie die Teilnahme an einem neuen GPS-Tracking-Experiment verweigert hatten. Auch Top-Favoritin Demi Vollering fehlt krankheitsbedingt.

Das dreitägige Schweizer Etappenrennen dient als Testfeld für ein spezielles Ortungssystem, das künftig die Sicherheit im Profiradsport erhöhen soll. Jeder Mannschaft sollte eine Fahrerin mit einem GPS-Tracker ausgestattet werden, der jederzeit die genaue Position übermittelt. Hintergrund sind tragische Unfälle im Radsport, wie der Tod von Muriel Furrier bei den Weltmeisterschaften 2024 in Zürich, die nach einem Sturz erst verspätet gefunden wurde.

„Dieses Projekt ist Teil unserer laufenden Bemühungen, die Sicherheit der Fahrer zu verbessern“, erklärte die UCI in einer Stellungnahme. „Die Technologie wird auch bei den Straßen-Weltmeisterschaften 2025 in Kigali verpflichtend sein.“

Die betroffenen Teams – darunter Visma | Lease a Bike, AG Insurance–Soudal, EF–Oatly–Cannondale, Canyon//SRAM, Team Picnic PostNL und Lidl–Trek – lehnten die Bedingungen der UCI ab. Laut dem Portal Wielerflits sollten die Teams die Geräte selbst an den Fahrrädern montieren und gleichzeitig die Haftung für eventuelle Schäden oder Verluste übernehmen, etwa nach Stürzen.

Diese Kombination aus zusätzlichem Aufwand, möglichen Sicherheitsbedenken und finanzieller Verantwortung führte zum Eklat – und letztlich zur Disqualifikation.

Ob die UCI die Suspendierungen wieder aufhebt, ist derzeit offen. Hinter den Kulissen wird offenbar noch verhandelt, um eine Lösung zu finden, die sowohl den Sicherheitsanspruch als auch die Bedenken der Teams berücksichtigt.