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Christophe Laporte war das Jahr 2024 ein ständiger Kampf gegen Widrigkeiten. Zunächst verhinderten Sitzbeschwerden seine Teilnahme an den Frühjahrsklassikern. Dann musste er den Giro d’Italia vorzeitig beenden. Nach einer starken Phase im Sommer – mit einem Podiumsplatz bei den Olympischen Spielen, dem Sieg bei Paris–Tours und einer wichtigen Rolle bei der Tour de France – folgte im Januar der nächste Rückschlag: Die Diagnose eines Cytomegalievirus zwang den Franzosen zu einer monatelangen Pause.
Nun, Mitte August, kehrt der ehemalige Europameister endlich ins Renngeschehen zurück. Sein erster Einsatz findet bei den
ADAC Cyclassics Hamburg statt, wo er an der Seite von
Wout van Aert starten wird.
Geduldiger Aufbau statt überhasteter Erwartungen
„Das ist ein großer Schub für ihn persönlich, aber auch für das Team“, erklärte Sportdirektor Grischa Niermann im Vorfeld. „Christophe fehlt noch der Rennrhythmus. Wir dürfen nicht erwarten, dass er sofort wieder mit den Besten mithalten kann. Das braucht Zeit, und wir werden ihn behutsam aufbauen.“
Laporte selbst weiß, dass seine Form noch nicht bei 100 Prozent ist. „Ohne Rhythmus ist es schwer vorherzusagen, wie stark ich sein werde. Das Wichtigste ist für mich, wieder auf dem Rad zu sitzen und das Team nicht nur im Fernsehen zu sehen. Die letzten Monate waren die härteste Zeit meiner Karriere – so etwas habe ich noch nie erlebt.“
Zwischen Freude und Frustration
Während seiner Zwangspause verfolgte Laporte die Tour de France aufmerksam – mit gemischten Gefühlen. „Es war großartig, Wout auf der Champs-Élysées allein fahren zu sehen. Gleichzeitig war es frustrierend, nicht selbst dabei zu sein. Wenn man immer wieder denkt, dass es nächste Woche klappt, und es dann doch nicht passiert, ist das mental sehr hart.“
Im Sommer konnte er sein Training wieder aufnehmen, absolvierte ein Höhencamp in Tignes und genoss es, Teil der Gruppe zu sein. „Ich habe dieses Gefühl wirklich vermisst“, gesteht der 32-Jährige.
Ziele für den Rest der Saison
Die verbleibenden zwei Monate der Saison will Laporte vor allem nutzen, um seine Rennhärte zurückzuerlangen. „Mein großes Ziel ist es, wieder Rennen zu gewinnen. Aber zuerst muss ich in Topform kommen. Wenn das passiert, werden die Ergebnisse folgen.“
Mit seiner Rückkehr erhält
Team Visma | Lease a Bike nicht nur einen wichtigen Klassiker-Spezialisten zurück, sondern auch einen erfahrenen Helfer, der in den kommenden Wochen und vor allem 2026 wieder ganz vorne mitmischen will.