3 Gründe, warum Juan Ayuso Tadej Pogacar bei der Weltmeisterschaft in Kigali schlagen kann

Radsport
Dienstag, 23 September 2025 um 17:00
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Die Straßen-Weltmeisterschaften 2025 in Kigali steuern auf ihr großes Finale zu. Am Sonntag steht das Männer-Eliterennen an – das prestigeträchtige Straßenrennen, das traditionell den Höhepunkt der Titelkämpfe bildet. Während Tadej Pogacar nach wie vor als Topfavorit gilt, richtet sich der Blick vieler Beobachter auf den jungen Spanier Juan Ayuso.
Der 22-Jährige tritt als Kapitän des spanischen Teams an, das von Altmeister Alejandro Valverde betreut wird. Schon im Vorfeld machte Ayuso klar, dass er nur ein Ziel hat: Gold. „Ich sehe mich im Regenbogen, ich würde lügen, wenn ich nein sagen würde. Es ist ein Traum. Eine Silbermedaille unterschreibe ich hier nicht. Mit der Mannschaft, die wir haben, müssen wir alles geben“, erklärte er in Kigali selbstbewusst.

Drei Gründe, warum Ayuso Pogacar gefährlich werden kann

Dass Pogacar das Weltmeistertrikot verteidigen will, steht außer Frage. Trotz seiner empfindlichen Niederlage im Zeitfahren gegen Remco Evenepoel – der Belgier überrundete ihn auf offener Strecke und verdrängte ihn um eine Sekunde aus den Medaillenrängen – geht der Slowene als Titelverteidiger ins Straßenrennen. Doch Ayuso hat gute Argumente auf seiner Seite, die ihn zum schärfsten Herausforderer machen könnten.

1. Der Überraschungseffekt

Für Pogacar ist Remco Evenepoel der Hauptgegner. Nach dessen dominanter Zeitfahrleistung wird das slowenische Team seine Taktik wohl vor allem auf den Belgier ausrichten. In diesem Szenario könnte Ayuso profitieren. Wenn Pogacar und Evenepoel in direkte Duelle verwickelt sind, eröffnet sich für den Spanier ein strategisches Fenster. Ayuso wird nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, kann sich geschickt in Position bringen und im entscheidenden Moment attackieren.
Juan Ayuso wird Spanien bei der Weltmeisterschaft 2025 in Kigali anführen.
Juan Ayuso wird Spanien bei der Weltmeisterschaft 2025 in Kigali anführen.

2. Pogacar wirkt verwundbar

Im Vergleich zum Vorjahr, als Pogacar in Zürich mit einem legendären Solo über 100 Kilometer triumphierte, wirkt seine Form angeschlagen. Nach dem GP de Montréal gab er zu, die kanadischen Klassiker nur mit leichten Beschwerden beendet zu haben. In Kigali bestätigte sich dieser Eindruck: Pogacar verpasste das Podium im Zeitfahren knapp und hinterließ ein ungewohntes Bild, als Evenepoel ihn sogar überrundete.
Natürlich ist Pogacar jederzeit in der Lage, die Welt mit einem seiner explosiven Angriffe zu schockieren. Doch diesmal deuten viele Zeichen darauf hin, dass das Rennen offener wird – und dass es auf ein engeres Finale hinauslaufen könnte. Genau dort liegt Ayusos Chance: im direkten Schlagabtausch, wenn Pogacar nicht in Überform ist.

3. Perfekte Vorbereitung bei der Vuelta

Ayuso nutzte die Vuelta a España, um sich gezielt auf die WM einzustimmen. Zunächst arbeitete er im UAE-Team für Joao Almeida, entschied sich dann aber, seine eigenen Ambitionen in den Vordergrund zu stellen. Das Resultat: zwei Etappensiege in den Bergen, die sein Selbstvertrauen stärkten und ihm wichtige Rennhärte gaben.
Dass die Vuelta eine ideale Generalprobe ist, zeigte auch Jay Vine, der im Zeitfahren von Kigali Silber holte. Ayuso reist also mit frischer Form und klarer Motivation an. Am Sonntag wird er alles daran setzen, Pogacar frontal herauszufordern. Und mit seinem anstehenden Wechsel zu Lidl-Trek Ende 2025 könnte ein Erfolg in Kigali schon jetzt ein Ausrufezeichen für die Zukunft setzen.

Ayuso träumt vom Regenbogentrikot

„Wenn ich nicht überzeugt wäre, würde ich nicht starten“, sagte Ayuso entschlossen. Seine Worte sind mehr als nur Kampfansage – sie sind ein klares Bekenntnis zum Sieg. Spanien steht geschlossen hinter ihm, das Team will den Traum vom Regenbogentrikot Realität werden lassen.
Ob er Pogacar tatsächlich schlagen kann, bleibt die große Frage. Doch drei Faktoren sprechen dafür, dass es kein Selbstläufer für den slowenischen Superstar wird: der Überraschungseffekt im Rennen, Pogacars nicht makellose Form und Ayusos glänzende Vorbereitung. Kigali könnte der Ort sein, an dem sich der junge Spanier endgültig in die Weltspitze katapultiert.
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