„13-Jährige, die 200 km und Höhentraining absolvieren – das werde ich anprangern“: Luis Pasamontes kritisiert den modernen Radsport und versteht Tadej Pogacar

Radsport
Dienstag, 12 August 2025 um 17:53
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Der Profi-Radsport verlangt von seinen Akteuren enorme Anstrengungen – doch der Druck beginnt oft schon lange vor dem Profistatus. Bereits junge Fahrer in den unteren Kategorien erfahren Überforderung und Übertraining, die angeblich für den späteren Erfolg nötig seien.
Der ehemalige Profi Luis Pasamontes, der unter anderem für Movistar (früher Caisse d’Epargne) fuhr, kritisiert diese Entwicklung scharf. Auf seinem offiziellen X-Account (früher Twitter) macht er auf die problematische Situation von Kindern im Radsport aufmerksam:
„Radfahrer im Alter von 13 Jahren, die 200 Kilometer trainieren und Höhenrallyes machen, gefördert durch das Team. Natürlich auch von den Eltern. Der Beste in den unteren Kategorien zu sein, ist nicht gleichbedeutend damit, etwas gut zu machen. Ich werde es anprangern.“
Tadej Pogacar and Jnas Vingegaard - Mont Ventoux
Tadej Pogacar and Jnas Vingegaard - Mont Ventoux

Tadej Pogacar: Der Superstar, der an den Rücktritt denkt

Im Mittelpunkt der Debatte steht auch Tadej Pogacar, der aktuelle Weltmeister und Star beim UAE Team Emirates XRG. Der Slowene wirkt müde und erschöpft nach einer anstrengenden Saison und denkt laut über ein baldiges Karriereende nach.
Beim Kriterium in seiner Heimat Komenda äußerte er sich erstmals öffentlich zu seiner Erschöpfung:
„Ich habe angefangen, die Jahre bis zum Ruhestand zu zählen. Es stimmt, dass ich manchmal gerne etwas weniger berühmt wäre. Fotos zu machen und Autogramme zu geben, ist mal mehr, mal weniger anstrengend, aber ich versuche, es allen recht zu machen.“

Luis Pasamontes erklärt Pogacars Situation

Pasamontes zeigt Verständnis für die Gedanken des Slowenen und beschreibt den Alltag eines Profisportlers als harte, anstrengende Phase:
„Pogačar denkt über seinen Rücktritt nach. Für mich ist das normal, logisch und verständlich. Radsportler leben an die Zahlen von Potentiometern und Waagen gebunden. Sie leben zwischen Rallyes und Wettkämpfen, nicht viel zu Hause. So ist das, das ist der Moment, in dem sie leben müssen, um Profis zu werden. Das ist hart.“

Pogacars Saisonplanung bis zum Saisonende

Tadej Pogacar wird voraussichtlich erst ab September wieder im Renngeschehen erwartet. Nach einer Erholungsphase plant er seine Rückkehr bei den kanadischen WorldTour-Klassikern GP de Québec und GP de Montréal. Danach stehen für ihn die Verteidigung des Regenbogentrikots bei der Weltmeisterschaft 2025 in Ruanda sowie die Teilnahme an den Europameisterschaften auf dem Programm.
Zum Saisonabschluss strebt Pogacar seinen fünften Sieg bei der Lombardei-Klassiker an – ein Rennen, das er in den letzten vier Jahren dominiert hat, bevor er seine lange Saison 2025 beendet.
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