Da die Straßen-Weltmeisterschaften in Ruanda für klassische Allrounder und Puncheure kaum Chancen bieten, verzichtet
Mathieu van der Poel bewusst auf einen Start und richtet seinen Blick stattdessen auf das Mountainbike. Der Niederländer peilt in zwei Wochen seinen ersten Weltmeistertitel im Cross-Country (XCO) an. Beim Weltcup in Les Gets will der amtierende Cross- und Gravel-Weltmeister Selbstvertrauen tanken – und idealerweise auch ein zählbares Ergebnis bei seiner Rückkehr ins MTB-Peloton mitnehmen.
Wiedersehen mit Les Gets
„Ich habe einige Zeit auf der Strecke und auf dem Mountainbike verbracht, um das Gefühl zurückzubekommen, aber es ist immer toll, wieder hier zu sein“, erklärte van der Poel in einem von Alpecin-Deceuninck veröffentlichten Statement. „2019 war ich zuletzt hier – das ist lange her. Aber Rennen in Frankreich machen mir immer Spaß. Die Fans sind fantastisch, die Strecke liegt mir, und ich freue mich wirklich darauf.“
Kaum Rennpraxis seit 2021
Seit 2021 hat van der Poel nur noch vereinzelt MTB-Rennen bestritten. Das einzige Finish datiert vom Olympia-Testevent in Paris, bei dem er ohne nennenswertes Resultat blieb. Mehrere DNFs nach Stürzen unterstrichen den fehlenden Rhythmus auf dem Mountainbike. Dieses Mal hat er bewusst mehr Vorbereitungszeit investiert, weshalb Les Gets nun als entscheidende Standortbestimmung gilt.
„Einfach mal ins Ziel kommen“
„Mein größtes Ziel an diesem Wochenende ist es, einfach auf dem Rad zu bleiben“, scherzte van der Poel. „Wichtig ist, das Rennen durchzufahren und ein komplettes Rennen in den Beinen zu haben. Das soll mir helfen, in zwei Wochen bei den Weltmeisterschaften besser vorbereitet zu sein. Mir ist klar, dass ich dort noch nicht bei 100 Prozent bin, aber das ist okay. Entscheidend ist, ein gutes Gefühl mitzunehmen – mit positiven Gedanken nach Hause fahren zu können.“
Ziel Regenbogentrikot in Crans-Montana
Am 14. September will van der Poel in Crans-Montana die Regenbogenstreifen ins Visier nehmen. Ohne den amtierenden Olympiasieger Tom Pidcock, der parallel die Vuelta bestreitet, steigt seine Favoritenrolle. „Nach dieser Woche fahre ich kurz nach Hause und dann ziemlich früh in die Schweiz, um mich an die Höhe zu gewöhnen. Die Bedingungen dort sind noch extremer als hier, und ich brauche Zeit, um mich anzupassen. Außerdem kann ich die Strecke mehrmals abfahren, um sie genau kennenzulernen – das ist der wichtigste Teil der Vorbereitung.“
Feinschliff vor der WM
„Ansonsten geht es nur noch darum, gesund zu bleiben und ein paar gezielte Belastungen zu setzen“, so van der Poel. „Wenn alles nach Plan läuft, kann ich nach der Renewi Tour und einer soliden Trainingswoche in Bestform an den Start gehen.“