Radsport kann unerbittlich sein – selbst die Größten sind vor Rückschlägen nicht gefeit.
Fem van Empel beendet ihren Vertrag mit
Team Visma | Lease a Bike und legt ihre Karriere auf Eis, ohne zu wissen, was folgt. Und das, obwohl sie aktuell dreifache Weltmeisterin ist und zu den größten Talenten des gesamten Sports zählt.
„Natürlich ist es bedauerlich, dass Fem uns verlässt, aber wir respektieren ihre Entscheidung voll und ganz“, sagte Team-CEO Richard Plugge in einer
Pressemitteilung. „Sie hat enorm viel für unser Team und den Cyclocross insgesamt bedeutet. Mit ihrem Talent hat Fem beeindruckende Ergebnisse erzielt und mit unserem Team Sportgeschichte geschrieben, mit mehreren Europa- und Weltmeistertiteln. Es war etwas Besonderes, ihre Entwicklung aus nächster Nähe mitzuerleben und zusammenzuarbeiten. Wir wünschen ihr für die Zukunft alles Gute.“
Van Empel hatte bereits zu Jahresbeginn auf der Straße einen Schritt zurück gemacht, unter Verweis auf körperliche und psychologische Probleme, und sich vorerst ausschließlich auf den Cross konzentriert. Der Kurs schien zu stimmen: Siege bei der Nacht van Woerden und dem Exact Cross Heerderstrand. Doch beim Koppenbergcross stieg sie unmittelbar nach dem Start als Führende aus. „Während des Koppenbergcross hat mir Körper und Kopf ein sehr deutliches Signal gegeben“, erklärte die Niederländerin. „Ich bin jemand, der nicht leicht aufgibt, aber unbewusst war die Entscheidung da schon gefallen. Jetzt fühlt sich dieser Schritt richtig an.“ Sie zieht sich vorerst aus dem Sport zurück, ohne Klarheit über die nächsten Schritte.
Die 23-Jährige ist dreifache Weltmeisterin. Es ist kein Zufall, dass sie in den vergangenen Jahren zu Visma wechselte: Sie stammt aus derselben Stadt wie Cyclocross- und Straßenikone Marianne Vos und gilt als vielleicht größtes Cross-Talent im Frauenfeld. Doch wenn die Puzzleteile nicht mehr zusammenpassen, trägt selbst ein solcher Erfolg eine Karriere nicht. „Das ist eine wohlüberlegte Entscheidung, mit der ich mich gut fühle“, versichert van Empel.
„Im Moment fehlen mir sowohl die Motivation als auch die Freude, die ich jahrelang im Radsport hatte. Darüber wollte ich dem Team gegenüber ehrlich und fair sein. Für jetzt ist das die beste Wahl. Es fühlt sich nach dem richtigen Zeitpunkt für ein neues Kapitel an. Ich bin sehr dankbar für die Unterstützung des Teams, meiner Familie und der Fans und blicke zuversichtlich darauf, was die Zukunft bringt.“