Belgien muss sich von der verunsichernden CX-WM ohne Goldmedaille erholen

Cyclocross
Dienstag, 04 Februar 2025 um 8:00
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Mit dem rekordverdächtigen siebten Weltmeistertitel von Mathieu van der Poel ist die Cyclocross-Weltmeisterschaft erfolgreich zu Ende gegangen. Dahinter fuhr Wout Van Aert ein ebenso beeindruckendes Rennen, doch der Jetlag von 40 Sekunden nach dem Start ließ ihn nicht einmal in die Nähe des Sieges kommen. Wie stand der belgische Cyclocross im Vergleich zum Rest der Welt in anderen Kategorien da? Eher schlecht, lautet das Fazit der belgischen Experten.

"In seinem Fall finde ich es besser, dass er mit 40 Sekunden ins Ziel kommt als mit 3 Sekunden. Das wäre schmerzhafter gewesen", vermutet Paul Herygers in der Analyse nach den Meisterschaften auf Sporza. Er ist der Meinung, dass die schlechte Startposition von Van Aert das zerstört hat, was ein unterhaltsamer Kampf um den Cyclocross-Titel hätte werden können: "Reihe 4 war zu weit weg, da kam er nicht mehr raus. Ansonsten ist er genauso schnell gefahren wie Van der Poel."

Andererseits gefiel ihm die Leistung von Thibau Nys, der das Podium vervollständigte: "Wenn man Europameister und belgischer Meister geworden ist, dann ist diese WM-Bronzemedaille das Sahnehäubchen auf dem Kuchen. Nys hat heute seinen Abschluss an der Cyclocross-Universität gemacht." Aber wird er Van der Poel in nächster Zeit das Regenbogenband streitig machen? Wahrscheinlich nicht.

"Eine weitere Beobachtung ist, dass wir zwar 4 WM-Medaillen mit nach Hause nehmen, aber keine einzige Goldmedaille darunter ist", betont Ruben Van Gucht. Und wenn er einen Blick auf die Chancen Belgiens in den kommenden Jahren wirft, gibt es auch nicht viel zu hoffen. "Die Chance, dass wir nächstes Jahr einen Weltmeistertitel gewinnen, ist auch nicht besonders groß. Das wird sich nicht in einem Jahr lösen lassen."

Letztlich konnten nur die U23- und die Elite-Männer in beiden Kategorien Silber und Bronze mit nach Hause nehmen. Sie wurden von ihren niederländischen Gegnern (Tibor del Grosso bei der U23 und Mathieu van der Poel bei der Elite) vernichtend geschlagen. Bei den Frauen schaffte es nur die scheidende Sanne Cant in die Top-10 der Ergebnisliste. Und bei den Junioren war kein belgisches Trikot in Sicht, denn Sanne Laurijssen kam als 19. ins Ziel.

Van Gucht würde Belgien gerne auch in den Jugendkategorien wieder konkurrenzfähig sehen: "Uns fehlt in einigen Kategorien der Top-Stürmer. Wir haben weder Del Grosso (in der U23) noch Agostinacchio (bei den Junioren), die bei den Belgiern herumlaufen. Als Belgien müssen wir versuchen, die Waffen zu finden, mit denen wir in diesen Kategorien kämpfen können. Dieser junge Mann bei den Junioren (Mats Vanden Eynde), der lange gekämpft hat und 5. wurde, ist unsere Zukunft", sagt er.

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