„Zwischen Remco und mir läuft es gut" - Vanthourenhout freut sich auf das Wiedersehen mit Evenepoel bei Red Bull

Radsport
Donnerstag, 11 September 2025 um 12:30
svenvanthourenhout remcoevenepoel
Sven Vanthourenhout hat in den vergangenen Wochen einen der spannendsten Schritte seiner Karriere gewagt. Mitten in der Saison wechselte er zu Red Bull – BORA – hansgrohe und tauchte direkt in ein Umfeld ein, das sich in rasantem Wandel befindet. Kaum hatte er begonnen, schon begleitete er das Team zu mehreren Etappenrennen, führte Gespräche mit Fahrern und Mitarbeitern und erlebte hautnah, wie sehr sich die Struktur seit dem vollständigen Einstieg von Red Bull verändert hat. Für ihn war das eine intensive, aber auch bereichernde Phase, in der er nicht nur das Team besser kennenlernte, sondern auch sich selbst wiederentdeckte.
Seine eigentliche Hauptaufgabe beginnt im Jahr 2026, wenn Remco Evenepoel zum Team stößt und das Aufgebot endgültig zu einem der stärksten der gesamten WorldTour anwächst. Mit Evenepoel, Roglič, Hindley, Pellizzari und Lipowitz verfügt Red Bull dann über gleich fünf potenzielle Grand-Tour-Leader. Für Vanthourenhout bedeutet das, die Rollen klar zu definieren und dafür zu sorgen, dass aus lauter individuellen Siegfahrern ein funktionierendes Kollektiv entsteht. Dass dabei seine enge Beziehung zu Evenepoel eine Rolle spielt, liegt auf der Hand. Beide haben gemeinsam große Erfolge erlebt, unter anderem die olympischen Goldmedaillen im vergangenen Jahr. Dennoch betont Vanthourenhout, dass seine Verpflichtung nicht an den Belgier gebunden war, sondern dass er selbstständig von Ralph Denk und den Red-Bull-Verantwortlichen überzeugt wurde.
Er beschreibt, dass Red Bull eine ganz neue Dimension in den Radsport bringen will. Es geht nicht allein um Siege, sondern auch darum, eine Kultur aufzubauen, in der Sportler und Mitarbeiter gefördert werden, Verantwortung übernehmen und sich weiterentwickeln. Bei Präsentationen in Salzburg erlebte Vanthourenhout, wie sehr der Konzern auch auf menschliche und psychologische Aspekte achtet. Für ihn selbst war das ein Moment der Selbstentdeckung, der ihn in seiner Entscheidung bestärkte, Teil dieses Projekts zu werden.
Dass die Erwartungen hoch sind, ist ihm bewusst. Noch begleitet er kleinere Rennen und bereitet das Winter-Trainingslager mit vor, doch ab 2026 steht er in einer Schlüsselrolle, wenn Evenepoel zum ersten Mal das Trikot von Red Bull tragen wird. Dann wird es darum gehen, die richtigen Entscheidungen zu treffen: Wer fährt welche Grand Tour, wer konzentriert sich auf Klassiker oder Olympia, und wie lassen sich die unterschiedlichen Ambitionen miteinander vereinen? Vanthourenhout weiß, dass es hier nicht nur um Taktik geht, sondern vor allem um Psychologie und das Vertrauen der Fahrer.
Mit seiner Ankunft nimmt das Projekt Red Bull klarere Formen an. Der Konzern will das dominierende Team im Radsport stellen, vergleichbar mit den erfolgreichsten Formationen anderer Epochen. Ob es gelingt, die vielen starken Persönlichkeiten auf ein gemeinsames Ziel einzuschwören, bleibt abzuwarten. Sicher ist jedoch, dass Vanthourenhout eine entscheidende Rolle spielen wird – als Stratege, Vermittler und als jemand, der weiß, wie man aus Talenten Champions formt.
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