„Der Sport kann und darf nicht im Abseits stehen" - Spanischer Minister zu den Protesten bei der Vuelta a Espana

Radsport
Donnerstag, 11 September 2025 um 11:30
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Die spanische Ministerin für Bildung, Berufsbildung und Sport, Pilar Alegría, hat in einem Interview bei El Larguero (Cadena Ser) ihre Haltung zu den pro-palästinensischen Protesten im Umfeld der Vuelta a España 2025 dargelegt. Während sie die Legitimität friedlicher Demonstrationen unterstrich, betonte sie zugleich die Bedeutung der Sicherheit und die Notwendigkeit, das Rennen wie geplant in Madrid zu beenden.

„Die Vuelta muss stattfinden“

Alegría zeigte Verständnis für die Proteste, verband dies aber mit einem klaren Appell an die Veranstalter und Sicherheitskräfte:
„Ich halte es für grundlegend, dass die Vuelta a España stattfinden kann, so wie andere internationale Großereignisse auch stattgefunden haben. Es wäre eine schlechte Nachricht, wenn ein Wettbewerb dieser Größenordnung ausgesetzt werden müsste. (…) Die spanische Gesellschaft kann und darf angesichts der Geschehnisse in Gaza nicht neutral bleiben. Auch der Sport kann sich nicht von der ihn umgebenden Realität abwenden.“

Parallelen zu Russland – und ein Seitenblick auf die Euroleague

Besonders deutlich äußerte sich die Ministerin zum Thema der israelischen Sportbeteiligung. Sie erinnerte an den Ausschluss russischer Vereine im Jahr 2022 und sprach sich für eine ähnliche Linie aus:
„Demnächst beginnt das Basketballturnier der Euroleague, und wir wissen, dass russische Vereine nicht dabei sein werden. Aber andere, wie Maccabi, werden teilnehmen? Ich würde mir wünschen, dass die gleiche Maßnahme wie 2022 mit Russland angewendet wird, aber jetzt mit Israel.“
Damit verband Alegría den Wunsch nach einheitlichen Maßstäben im internationalen Sport, wenn es um grundlegende Prinzipien und Menschenrechte geht.

Kein politischer Druck, aber klare Botschaft

Auf die Frage, ob die spanische Regierung Einfluss auf Entscheidungen zur Teilnahme von Teams oder zur Durchführung der Proteste genommen habe, wies sie zurück:
„Es hat keinerlei Druck gegeben, denn die Entscheidung, die Teilnahme dieser Mannschaft zu erlauben oder nicht, liegt nicht bei dieser Regierung.“
Die Verantwortung für konkrete Maßnahmen, etwa die Verkürzung einer Etappe, liege allein bei den Organisatoren.

Unterstützung für friedliche Proteste – klare Absage an Gewalt

Alegría stellte klar, dass die Regierung das Demonstrationsrecht respektiere, zugleich aber bei jeglicher Gewalt eine rote Linie ziehe:
„Die Verurteilung und Ablehnung jeglicher gewalttätiger Handlungen im Rahmen eines Sportwettbewerbs ist das Normalste der Welt. (…) Aber die Bürger, die friedlich demonstrieren und das Recht dazu haben, bringen die Gefühle der Mehrheit der spanischen Gesellschaft zum Ausdruck.“
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