Wout van Aert wehrt sich gegen unbegründete Spekulationen über seine Gesundheit: "Es wäre sehr dumm, einfach zu sagen, ich sei krank gewesen"

Radsport
Samstag, 10 Mai 2025 um 12:00
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Wout van Aert war in starker Form während der Frühjahrsklassiker, erkrankte jedoch nach dem Amstel Gold Race, was sein Training in der Vorbereitung auf den Giro d’Italia einschränkte. Am ersten Tag hatte er Schwierigkeiten an den Anstiegen, überstand sie aber und kämpfte später im Sprint sogar um das Rosa Trikot. Nun äußerte er sich zu Spekulationen, dass seine Aussagen nur ein Bluff gewesen seien.
"Es wäre sehr dumm, einfach zu sagen, ich sei krank gewesen, denn damit würde ich die anderen nur dazu ermutigen, das Rennen hart zu machen – und das brauche ich nicht“, sagte er gegenüber Het Nieuwsblad. "Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich keine Angst davor habe, Druck zu verspüren. Wenn man im Voraus sagt, dass man krank war, blufft man offenbar. Sagt man es erst im Nachhinein, sucht man Ausreden.“
Van Aert sprintete am ersten Giro-Tag auf einen starken zweiten Platz und verpasste damit nur knapp einen Etappensieg, der wohl der wichtigste für ihn in diesem Rennen gewesen wäre. Doch auch heute, beim Einzelzeitfahren in Tirana, hat er eine realistische Chance sowohl auf den Tagessieg als auch auf das Rosa Trikot.
Team-Sportdirektor Marc Reef erklärte unterdessen, warum Team Visma | Lease a Bike das Rennen so aktiv mitgestaltete: "Wir wussten es wirklich nicht. Um ehrlich zu sein, sind wir eher von einem Szenario ausgegangen, in dem Wout nicht gut genug ist. Warum sind wir trotzdem gefahren? Weil wir dieselben Interessen wie Lidl-Trek in diesem Giro haben und nicht von Tag eins an anfangen wollten, taktisch zu spielen. Angenommen, wir fahren nicht mit und gewinnen trotzdem – das ist nicht das Team, das wir sein wollen.“
Auf dem ersten langen Anstieg des Tages sei Van Aert noch deutlich zurückgefallen, so Reef. "Wout hatte selbst Zweifel, aber am Ende hat sich das Blatt gewendet.“ In der letzten Rennstunde zeigte sich dann, dass die Teamarbeit sich auszahlte: "Ab diesem Moment kommunizierte er auch mehr mit seinen Teamkollegen. Da dachten wir: Ja, das läuft jetzt gut.“
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