Am Ende der Saison 2025 sorgte
Magdeleine Vallieres aus dem Nichts für eine faustdicke Überraschung und
stellte die größten Stars des Frauenradsports in den Schatten, als sie als erste Kanadierin den Straßen-WM-Titel gewann. In Kigali schreckte die 24-Jährige nicht vor einem frühen Angriff zurück, und während die Favoritinnen zögerten, ließ sie ihre Fluchtgefährtinnen stehen und holte den mit Abstand größten Sieg ihrer Karriere. Verständlich, dass in der neuen Saison alle Augen auf die frischgebackene Trägerin des Regenbogentrikots gerichtet sind.
Vallieres ist noch zwei weitere Jahre, bis Ende 2027, an EF Education-Oatly gebunden. Nun hat sie zwei Saisons Zeit, Kritikerinnen und Kritiker davon zu überzeugen, dass ihr WM-Triumph kein Zufall war und sie tatsächlich zu den festen Größen des Frauenpelotons gehört.
Das ist keine leichte Aufgabe, doch die Kanadierin wird keine Zeit damit verlieren, das Regenbogentrikot in der Vitrine zu bewundern. Ihr Fokus gilt dem ersten Rennen im Kalender – der Santos Women's
Tour Down Under. Die australische Rundfahrt eröffnet traditionell den WorldTour-Kalender für Frauen und Männer.
Die Frauen bestreiten drei Etappen im Großraum Adelaide. Schon am ersten Tag steht der ikonische Willunga Hill auf dem Plan, allerdings fahren die Frauen – anders als die Männer – nicht den gesamten Anstieg. Zum Auftakt ist daher ein Sprint bergan zu erwarten. Ähnliches gilt für die zweite Etappe. Die Entscheidung fällt voraussichtlich am Schlusstag mit dem doppelten Anstieg über die Corkscrew Road (2,5 km mit 8,3 %) und einem schnellen Downhill-Finale am Rand von Adelaide.
Der Name Vallieres ragt in der US-Auswahl für das Rennen zwar heraus, doch nach eigenen Worten wird sie kaum die erste Option des ProTeams sein: „Ich habe gerade erst meinen ersten Trainingsblock begonnen, aber ich mache bereits Hitzetraining“, sagte sie im Domestique Podcast über ihre schnelle Rennvorbereitung.
Magdeleine Vallieres auf dem Podium von Kigali
Vallieres verweist darauf, dass es im EF-Aufgebot eine weitere „Expertin“ für dieses Rennen gibt – die Vorjahressiegerin der Tour Down Under, Noemi Ruegg: „In unserem Team ist Noemi Ruegg, die Gewinnerin der Tour Down Under, also werden wir versuchen, das Rennen erneut zu gewinnen. Wir haben definitiv ein paar Karten in der Hand.“
Die Weltmeisterin selbst richtet ihren Blick eher auf die Ardennen und die Frühjahrsklassiker insgesamt. Die Tour Down Under soll für die junge Fahrerin vor allem ein Sprungbrett in eine weitere starke Saison sein. „Wir müssen abwarten, wie meine Form ist. Meine Ziele liegen später in der Saison, deshalb werde ich sicherlich noch nicht in Topform sein.“