„Mein wichtigstes Ziel sind die Klassiker“ – Evenepoels Abschied und Merliers Dominanz treiben Paul Magnier dazu, sein Klassiker-Talent auszuloten

Radsport
Montag, 08 Dezember 2025 um 20:00
Magnier
Paul Magnier gilt als Ausnahmesprinter und als eine der prägendsten Figuren bei Soudal - Quick-Step. Da sich das belgische Team wieder stärker auf die Klassiker ausrichtet, könnte Magnier selbst zur klaren Spitze werden. Der Franzose will im Frühjahr voll angreifen, zumal andere Teamrollen abgedeckt sind.
„Die Tour de France ist für mich derzeit keine Priorität. Tim Merlier fokussiert sich im Moment sehr darauf. Ich selbst trainiere lieber weiter und peile die anderen Grand Tours wie den Giro sowie die Klassiker an“, sagte Magnier gegenüber Cyclism'Actu. Gleichzeitig betonte er: „Ich freue mich wirklich darauf, in den kommenden Jahren selbst bei der Tour am Start zu stehen.“
Magnier gehört zur Sprintspitze und war in diesem Jahr der zweiterfolgreichste Fahrer im Männerbereich. Im letzten Saisonmonat räumte er im Alleingang über ein Dutzend Siege bei der Tour of Slovakia, der Cro Race und der Tour of Guangxi ab. Zuvor hatte er ein intensives WorldTour-Programm bestritten und im Frühjahr mehrere starke Resultate eingefahren, darunter zweite Plätze bei der Figueira Champions Classic und dem Omloop het Nieuwsblad auf steilen, explosiven Finalen. Sein Potenzial ist klar, die Parallelen zu Arnaud De Lie, der ebenfalls beide Felder bespielt, sind offensichtlich.
„Meine Priorität Nummer eins sind die Klassiker, aber auch die Sprints. Ich habe ein echtes Talent fürs Sprinten entdeckt und möchte mich in den Klassikern weiterentwickeln. In diesem Jahr sind wir deutlich stärker, mit Fahrern wie [Jasper] Stuyven und [Dylan] van Baarle. So können wir als geschlossenes Team auftreten – und ich muss meinen Platz darin finden.“

Omloop het Nieuwsblad und Dwars door Vlaanderen als mögliche Hauptziele

Mit dem Abgang von Remco Evenepoel haben sich neue Chancen eröffnet.“ Das frei gewordene Budget floss zurück in jene Rennformate, in denen das Team traditionell stark ist. Jasper Stuyven und Dylan van Baarle werden als neue Klassiker-Kapitäne viel Erfahrung einbringen; dazu kommt Alberto Dainese als dritte Sprintoption neben Magnier und Tim Merlier.
„Das Team war immer sehr auf die Klassiker fokussiert. Die Verpflichtung neuer, in dieser Disziplin sehr starker Fahrer ermöglicht uns, eine schlagkräftige Mannschaft neu aufzubauen und große Siege anzupeilen.“ Für den 21-Jährigen geht es nun darum, sich in einem Haifischbecken zu behaupten – sowohl in den Sprints als auch auf den Kopfsteinpflaster- und Hügelfinalen. Die Frühjahrsklassiker sind dafür der Gradmesser und ein zentrales Ziel.
„Ich war beim Omloop schon nah dran. Es wäre großartig, warum nicht den Omloop selbst gewinnen? Dazu kommen Rennen wie E3 oder Dwars door Vlaanderen – eine Stufe darunter, aber mit enorm starker Konkurrenz. Ich setze mich selbst unter Druck“, gibt er zu. „Ich will mich verbessern und Spaß an den Klassikern haben. Und Spaß hast du nur, wenn du vorn fährst. Darauf bereite ich mich für die nächste Saison vor.“
Paul Magnier bei Le Samyn dieses Jahr, wo nur Mathieu van der Poel schneller war. @Imago
Paul Magnier bei diesem Jahr’s Le Samyn, wo ihn nur Mathieu van der Poel schlug. @Imago
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