Es ist nicht das erste Mal, aber für
Julian Alaphilippe bleibt es eine bittere Szene: Der Fahrer des Tudor Pro Cycling Teams überquerte jubelnd die Ziellinie in Carcassonne – im festen Glauben, die Etappe gewonnen zu haben. Doch statt des Sieges war es nur der dritte Platz.
Wie viele andere hatte Alaphilippe den Tag als ideale Chance gesehen, sich einer Ausreißergruppe anzuschließen und endlich seinen ersehnten Etappensieg bei dieser Tour zu erringen. Obwohl er in der ersten Woche in starker Form war, hatte es bislang nicht gereicht. Nachdem Tudor zunächst den Sprung in die erste Fluchtgruppe verpasst hatte, beteiligten sich Alaphilippe und seine Teamkollegen an der Verfolgung – und formierten eine zweite Gruppe.
Während sich das Feld in der rasanten Einfahrt nach Carcassonne wieder zusammenschloss, war der Tagessieg jedoch längst vergeben:
Tim Wellens hatte sich frühzeitig abgesetzt und fuhr souverän als Solist über die Linie.
Alaphilippe kämpfte unter erschwerten Bedingungen – nach einem Sturz zu Beginn der Etappe hatte er sich die ausgekugelte Schulter selbst wieder eingerenkt. „Ich habe mich daran erinnert, wie sie es im Krankenhaus gemacht haben“, erklärte er später. Im Sprint der Verfolger war er der Stärkste, ließ Wout van Aert und Axel Laurance hinter sich – und riss die Arme zum vermeintlichen Triumph in die Höhe.
Doch nur er feierte. Van Aert und Laurance sahen ihn ungläubig an. Der Franzose erfuhr erst nach dem Ziel, dass er nicht gewonnen hatte – sein Funkgerät war nach dem Sturz ausgefallen. „Ich habe gekämpft, ich hatte gute Beine. Aber nach dem Sturz funktionierte der Funk nicht mehr. Wie ein Idiot bin ich gesprintet, um zu gewinnen“, gab er offen zu.