„Werde ich mich einscheißen?“ - Michael Woods erzählt vom Toiletten-Notfall bei der Tour de France

Radsport
Mittwoch, 16 Juli 2025 um 11:15
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Die 10. Etappe der Tour de France nahm für Michael Woods eine unfreiwillig komische Wendung. Der Kanadier von Israel-Premier Tech verschwand aus der Ausreißergruppe – nicht, weil seine Kräfte nachließen, sondern wegen einer plötzlichen Toiletten-Not.
Woods galt als einer der heißen Anwärter auf den Etappensieg und präsentierte sich in Topform. Doch als die Gruppe um Simon Yates und Ben Healy das Tempo erhöhte, war Woods plötzlich verschwunden. Viele glaubten, er habe schlicht nicht mehr mithalten können. Doch der 37-Jährige klärte später in einem offenen Brief auf seiner Website auf: Es war nicht die Lunge – es war der Darm.
„Die Nummer 2 am Straßenrand zu machen, ist bei der Tour schlicht keine Option. Zu viele Leute. Selbst fürs Pinkeln muss man Glück haben“, schrieb Woods. In seiner Not erinnerte er sich an die Wohnmobile am Streckenrand. „Da kam eines – ich rief nur noch: ‚Toilette, Toilette, Toilette!‘ und stürmte rein.“
Drinnen fand Woods zwar Erleichterung, hinterließ aber auch ein, wie er es nennt, „nicht ganz Tour-de-France-taugliches Bild“. Seinen unfreiwilligen Gastgeber bedankte er sich – und entschuldigte sich gleichermaßen: „120 Gramm Kohlenhydrate pro Stunde, vier Stunden am Stück … die Wirkung war suboptimal.“
Zurück auf der Straße folgte der nächste Schock: Er hatte komplett den Überblick verloren. „Da standen verwirrte Fans, und ich hatte keine Ahnung, ob ich noch in der Spitzengruppe war oder schon vom Feld geschluckt wurde.“ Erst im Gespräch mit Julian Alaphilippe wurde klar: Die Attacke aufs Klo hatte Woods auf Abwege gebracht. „Wir lachten beide – und stellten fest, wie viel unkomplizierter der Radsport früher war.“
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