„Wenn er diese Freiheit erreicht hat, warum dann noch protestieren?" - Juan Ayuso unter Beschuss von Pedro Delgado

Radsport
Mittwoch, 03 September 2025 um 14:15
Ayuso
Juan Ayuso sorgte vor zwei Tagen für Aufsehen, als er überraschend seinen Abschied vom UAE Team Emirates - XRG verkündete. Besonders verärgert zeigte sich der 22-Jährige über den Zeitpunkt der Bekanntgabe, der mitten in der Vuelta lag. Schon beim gestrigen Etappenstart machte Ayuso keinen Hehl aus seiner Wut und ließ seinem Unmut freien Lauf.
Der junge Spanier beschuldigte das Team, die Mitteilung gezielt veröffentlicht zu haben, um ihm zu schaden: „Ich weiß genau, warum sie das getan haben: um mein Image erneut zu beschädigen. Ich teile diese Aussage überhaupt nicht“, erklärte Ayuso deutlich. Dabei ging er sogar hart mit der Presse ins Gericht: „Manchmal kann man das nicht, wenn alles wie eine Diktatur funktioniert, mit einseitigen Entscheidungen, die einem aufgezwungen werden.“

Perico Delgado überrascht über Ayusos Tirade

Pedro „Perico“ Delgado, Sieger der Tour de France 1988 und langjähriger RTVE-Kommentator, zeigte sich überrascht über die scharfe Kritik seines Landsmannes. Delgado versteht nicht, warum Ayuso öffentlich die Konflikte mit dem Team austragen musste, nachdem er sein eigentliches Ziel erreicht hatte: die vertragliche Freiheit für 2026.
Juan Ayuso auf der Ziellinie in Larra-Belagua. @Sirotti
Juan Ayuso auf der Ziellinie in Larra-Belagua. @Sirotti
„Ehrlich gesagt, verstehe ich gar nichts. Ayuso wollte die Freiheit, zu gehen, und sie haben sie ihm gegeben. Warum sollte er dann solche Aussagen machen?“, so Delgado. Er fügte hinzu, dass der Spanier offenbar schon Gespräche mit Lidl-Trek für die nächste Saison führe. „Heute oder morgen, das spielt keine Rolle. Er hat dafür gekämpft, dass er gehen kann. Warum sollte man Öl ins Feuer gießen, wenn es nicht nötig ist?“
Delgado erinnerte daran, dass Ayuso bereits im letzten Jahr Angebote erhalten hatte, damals aber vertraglich gebunden blieb. Durch den Wechsel des Managers konnte er nun die lang ersehnte Unabhängigkeit erlangen. „Wenn er diese Freiheit erreicht hat, warum dann noch protestieren?“, fragte Delgado rhetorisch.
Auch sein Kollege Carlos de Andrés zeigte sich überrascht: „Ich persönlich war von seinen Aussagen etwas überrascht. Da muss etwas dahinterstecken, vielleicht Neid.“
Ayuso selbst wirkt nun erleichtert. Die Nachricht ist veröffentlicht, und er kann sich wieder voll auf die Vuelta konzentrieren, ohne dass täglich neue Spekulationen um seine Zukunft die Aufmerksamkeit von seinem Rennen ablenken. Seine Form und Dynamik in diesem Rennen haben sich bereits mehrfach verändert, doch nun scheint der junge Spanier bereit, die Kontrolle über sein sportliches Schicksal zurückzugewinnen.
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Loading