Obwohl die Vuelta a Espana gerade in die zweite Hälfte geht, rückt ein anderes Highlight der Radsportsaison näher: In nur 18 Tagen beginnt die
Weltmeisterschaft in Ruanda. Gleich am ersten Tag erwartet die Fans ein spektakulärer Kampf um das Regenbogentrikot im Einzelzeitfahren der Männer-Elite, bei dem unter anderem
Remco Evenepoel und
Tadej Pogacar aufeinandertreffen werden.
Pogacar hat eine lange, intensive Saison hinter sich. Bei den Frühjahrsklassikern triumphierte er in der Flandern-Rundfahrt und bei Lüttich–Bastogne–Lüttich, holte Podiumsplätze bei Mailand–Sanremo und Paris–Roubaix. Doch die Sommerkampagne forderte ihren Tribut: Sowohl das Criterium du Dauphiné als auch die Tour de France entschied er für sich, indem er Jonas Vingegaard jeweils direkt bezwang. Am Ende der Saison war der Weltmeister jedoch erschöpft und verzichtete auf sein ursprünglich geplantes Ziel, die Vuelta a España.
Vorbereitung auf Ruanda nach intensiver Saison
Stattdessen wählte Pogacar eine strategische Ruhepause und bereitete sich gezielt auf die Weltmeisterschaften in Ruanda vor. Die Strecke erschien ihm passend, sodass er nach der Tour eine kontrollierte Vorbereitung starten konnte, unterstützt durch die kanadischen Klassiker als Rennenstraining. Die Weltmeisterschaften finden vom 21. bis 28. September in Kigali statt – trotz Kontroversen rund um das Land, darunter bewaffnete Konflikte an den Grenzen, Impfstoffforderungen und hohe Reisekosten.
Nicht alle Weltbesten werden antreten, da die Strecke anspruchsvoll ist und das Rennen im Vergleich zu früheren Austragungen weniger offen wirkt. Das Straßenrennen eignet sich vor allem für Kletterer, während das
Zeitfahren vier Anstiege sowie einen abschließenden bergauf führenden Kopfsteinpflasterabschnitt über 40 Kilometer umfasst.
Für Pogacar bietet sich eine einmalige Chance, den Status als Weltmeister im Zeitfahren zu erobern. Mit Remco Evenepoel, dem dominanten Spezialisten dieser Disziplin, an der Spitze wird die Aufgabe jedoch anspruchsvoll. Pogacar gilt dennoch als einer der Topfavoriten für das Rennen in Kigali. Weitere bekannte Teilnehmer sind Thymen Arensman, Magnus Sheffield und der ehemalige Weltmeister Tobias Foss. Über die vollständige Starterliste ist bisher wenig bekannt.