Weiterer herber Schlag für den britischen Radsport – das führende nationale Team Muc-Off–SRCT–Storck stellt 2025 den Betrieb ein

Großbritannien hat derzeit nur ein ProTeam im Straßenradsport: INEOS Grenadiers. Ein Land, aus dem so viele erfolgreiche Fahrer stammen und in dem der Sport tief verwurzelt ist, steckt weiter in der Krise – ein Ende ist nicht in Sicht. Der Mangel an Teams ist bereits gravierend, und das Top-Team der heimischen Szene, Muc-Off–SRCT–Storck, stellt 2025 den Betrieb ein. Damit drängen noch mehr Fahrer für die kommende Saison auf der Suche nach Verträgen auf den Markt.

Somit verfügt Großbritannien auch 2026 weiterhin über nur ein Profiteam, während die heimischen Mannschaften den – stark ausgedünnten – nationalen Kalender am Leben halten. Auch die Tour of Britain kämpfte in den vergangenen Jahren ums Überleben und reduzierte ihre Renntage; in diesem Jahr stand neben INEOS kein weiteres britisches Team am Start. Bei der größten Landesrundfahrt nutzen Fahrer kleinerer Teams ihre Chance über die wenigen Plätze in der Nationalauswahl.

Zudem sind wichtige Entwicklungsteams verschwunden, etwa Trinity Racing, das frühere Team von Tom Pidcock, Team Wiggins LeCol unter der Leitung von Bradley Wiggins, sowie im vergangenen Jahr Saint Piran, das im Saisonverlauf insgesamt 23 Fahrer im Aufgebot führte. Mit dem Aus von Saint Piran endete die Ära der Continental-Teams in Großbritannien – ein ProTeam gibt es ebenfalls nicht.

Wie CyclingWeekly im frühen Herbst berichtete, plant Raptor Factory Racing 2026 den Sprung vom Club- zum Continental-Niveau und erhielt bereits Dutzende Anfragen von Fahrern, die Teil des Projekts werden wollen. Ob der Aufstieg gelingt, ist derzeit offen. Muc-Off–SRCT–Storck gab in diesem Jahr Talenten eine Bühne, darunter Alex Beldon, der bei den britischen Meisterschaften Achter wurde – in einer Gruppe, die fast ausschließlich aus WorldTour-Profis bestand. Beldon verließ das Team allerdings spät in der Saison und schloss sich dem Development-Team von Israel - Premier Tech an.