Eine der größten Debatten beim Giro d’Italia dreht sich aktuell um ein mögliches Szenario: Was wäre, wenn
Isaac del Toro und
Juan Ayuso im Hochgebirge die stärksten Fahrer bleiben und den Gesamtsieg unter sich ausmachen?
Was passiert, wenn weder Primož Roglič noch Anwärter wie Antonio Tiberi, Simon Yates, Egan Bernal oder Richard Carapaz dem dominanten UAE-Team etwas entgegensetzen können? Solange Del Toro und Ayuso die Plätze eins und zwei der Gesamtwertung belegen – aktuell trennt sie nur eine halbe Minute – wird dieses Szenario nicht nur diskutiert, sondern zunehmend realistischer.
Im WEDU-Podcast von Lance Armstrong sprach Moderator Spencer Martin mit
Johan Bruyneel über genau diese Konstellation.
"Was, wenn keiner Del Toro schlagen kann – außer Ayuso? Was, wenn sich wie bei der Vuelta 2023 die Situation ergibt, dass dein einziger Rivale im eigenen Team sitzt?" Bruyneels Antwort fiel eindeutig aus. Der frühere US-Postal-Sportdirektor glaubt nicht, dass es ein UAE-Pendant zum Fall Sepp Kuss geben wird, der 2023 bei Jumbo-Visma vor Jonas Vingegaard und Primož Roglič gewann.
"Ayuso würde es machen. Ganz sicher. Er ist ein Gewinner, in seinem Kopf ist er der Anführer, derjenige, der triumphiert. Wenn er die Beine hat, wird ihm niemand sagen: 'Del Toro soll gewinnen, weil er in Rosa fährt.' Nein, Ayuso wird es versuchen."
Natürlich ist der Giro noch lang. Doch man kann sicher sein, dass Matxín und das sportliche Management von UAE bereits ein mögliches internes Duell im Kopf durchspielen – auch wenn sie derzeit ihre komfortable Situation im Gesamtklassement genießen.