Trotz des Ausfalls von Mathieu van der Poel und Jasper Philipsen bleibt
Alpecin-Deceuninck weiter auf Erfolgskurs:
Kaden Groves sicherte sich auf eindrucksvolle Weise den Etappensieg der 20. Etappe der
Tour de France – und das nicht etwa im Sprint, sondern mit einer überraschenden Solo-Attacke über 17 Kilometer.
Die 184 Kilometer lange Etappe zwischen Belfort und Le Markstein galt als letztes Terrain für Angriffe vor dem Schaulaufen in Paris – und die Fahrer nutzten ihre Chance. Bereits im welligen Auftakt des Tages versuchten zahlreiche Profis, sich in Szene zu setzen. Ben Healy war früh aktiv, wurde aber schnell von ambitionierten Klassementfahrern wie Kévin Vauquelin und Tobias Johannessen gestellt. Jordan Jegat hingegen schaffte den Sprung in die entscheidende Gruppe – und kletterte dadurch am Ende des Tages in die Top 10 der Gesamtwertung.
Starke Ausreißergruppe, Regen und ein cleverer Groves
Die Etappe war geprägt von frühem Regen und spürbarer Müdigkeit im Peloton. Dennoch setzte sich eine hochkarätig besetzte Ausreißergruppe ab: Romain Grégoire, Matteo Jorgenson, Jordan Jegat, Simone Velasco, Iván Romeo, Tim Wellens, Kaden Groves,
Frank van den Broek, Harry Sweeny, Ewen Costiou, Matteo Trentin, Jake Stewart und
Pascal Eenkhoorn bestimmten das Renngeschehen an der Spitze.
Zwischenzeitlich versuchte Wout van Aert aus dem Feld heraus, mit einer Attacke an der Côte de Thésy das Rennen noch zu beeinflussen. Doch auch mit Unterstützung von Jayco AlUla, die Ben O’Connor zurück in die Top 10 bringen wollten, blieb die Verfolgung erfolglos.
Vorne suchte vor allem EF-Profi Harry Sweeny sein Glück in der Flucht, wurde jedoch 26 Kilometer vor dem Ziel vom Rest der Gruppe gestellt. In der Folge machten sich die kurzen, aber intensiven Anstiege bemerkbar: Grégoire und Romeo stürzten, während Groves, Stewart und van den Broek an der Spitze verblieben.
Dann der entscheidende Moment: 17 Kilometer vor dem Ziel attackierte Kaden Groves – und keiner konnte folgen. Der Australier fuhr taktisch klug, nutzte eine Lücke, setzte sich im richtigen Moment ab und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.
Frank van den Broek (DSM-Firmenich) belegte Rang zwei, Pascal Eenkhoorn (Lotto Dstny) komplettierte das Podium. Es war ein überraschender, aber verdienter Tagessieg für Groves – und ein weiteres Ausrufezeichen für Alpecin-Deceuninck bei dieser Tour.