VORSCHAU | Giro d'Italia 2025 7. Etappe - Primoz Roglic der Mann, den es auf der ersten Bergetappe mit 10 % steiler Zielankunft zu schlagen gilt

Radsport
Freitag, 16 Mai 2025 um 13:07
thumbnail giro7
Die 7. Etappe des Giro d’Italia ist die erste Bergetappe des Rennens – und eine, auf die viele gespannt gewartet haben. Die Fahrer erwartet ein tagfüllendes Kletterprogramm, doch erst am Schlussanstieg nach Tagliacozzo dürfte es richtig zur Sache gehen. Wird Primoz Roglic mit allen anderen Kletterern des Rennens mithalten können?
Etappe 7 bringt die erste Bergankunft des Giro. Im Apennin geht es nach dem Start sofort bergauf. Es ist kein extrem harter Tag, aber er wird entscheidend sein, um die Form der Favoriten auf das Rosa Trikot zu testen. Direkt zu Beginn stehen 7,8 Kilometer mit durchschnittlich 5,8 % Steigung an – ideale Bedingungen für die Bildung einer starken Ausreißergruppe.
Castel di Sangro - Tagliacozzo, 168 Kilometer
Castel di Sangro - Tagliacozzo, 168 Kilometer
Ein klassischer welliger Tag in dieser Region des Landes, mit nur sehr wenigen flachen Abschnitten. 98 Kilometer vor dem Ziel wartet ein ernstzunehmender Anstieg: 4,6 Kilometer mit durchschnittlich 9,2 % Steigung – ein harter Brocken, der sich später noch bemerkbar machen wird. Zwar ist nicht mit einem extrem hohen Tempo zu rechnen, doch das Peloton wird hier bereits erste Fahrer verlieren.
Kurz danach folgt ein 14 Kilometer langer Anstieg mit etwa 5 % Durchschnittssteigung (inklusive einer kurzen Abfahrt mittendrin). Erst danach können sich die Fahrer etwas erholen, bevor sie sich auf den finalen Anstieg vorbereiten – dort werden die Klassementfahrer bis ans Limit gehen.
Der Schlussanstieg nach Tagliacozzo ist etwas über 12 Kilometer lang bei durchschnittlich 5,5 %. Doch die letzten zwei Kilometer haben es in sich: mit rund 10 % im Schnitt wird es richtig schwer. Wer nicht in Topform ist, riskiert hier bereits viel Zeit zu verlieren – und geht mit großem Druck in die kommenden Schlüsseltage.
Das Wetter
Karte Giro d'Italia 2025 Etappe 7
Karte Giro d'Italia 2025 Etappe 7
Ein grauer und kühler Tag in den Apenninen, begleitet von teils kräftigem Ostwind. Doch das ist eine gute Nachricht für all jene, die sich auf ein offensives Rennen freuen oder selbst für Spektakel sorgen wollen – denn insgesamt bedeutet das Rückenwind über weite Teile der Etappe.
Am Schlussanstieg wird es größtenteils Seitenwind geben, doch auf den letzten steilen Kilometern weht der Wind erneut von hinten – ein Vorteil für aggressive Fahrer in der entscheidenden Phase.
Die Favoriten
Primoz Roglic – BORA befinden sich nicht in der idealen Ausgangslage, da Daniel Martínez mit seiner Form kämpft und Jai Hindley das Rennen inzwischen verlassen hat. Das wird diese Woche meiner Meinung nach aber keine große Auswirkung haben. Auch diese Etappe dürfte für BORA gut kontrollierbar sein (außer es entwickelt sich eine extrem starke Ausreißergruppe, was allerdings unwahrscheinlich ist). BORA hat klar gemacht, dass sie das Rosa Trikot nicht zu früh übernehmen wollen, daher haben sie viele Fahrer eingeladen, anzugreifen und eine starke Fluchtgruppe zu bilden. Mit ihren direkten Rivalen gibt es auf dem Terrain aber kaum Möglichkeiten, das Team unter Druck zu setzen. Unter normalen Bedingungen können sie Roglič entspannt bis in die letzten 2 Kilometer bringen, wo er sich dann verteidigen kann – auf diesem Anstieg würde ich sogar sagen, dass er angreifen kann.
UAE – Das Team muss das Rennen angreifen, bevor mehrere ihrer Kletterer Zeit verlieren. Wenn sie tatsächlich direkten Druck auf Roglič oder andere Favoriten mit ihrer Tiefe ausüben wollen, bietet sich hier eine gute Gelegenheit dazu. Brandon McNulty und Isaac del Toro sollten früh versuchen, eine starke Ausreißergruppe zu bilden, um genutzt zu werden, solange sie noch realistische Gesamtklassement-Kandidaten sind. Juan Ayuso stürzte auf der 1. Etappe und wirkte bisher im Rennen nicht besonders scharf. Am Anstieg wird es nicht allzu taktisch zugehen, aber ich glaube nicht, dass er so offensiv angreifen wird wie bei der Catalunya-Rundfahrt. Adam Yates könnte auf anderen Etappen den Unterschied machen, hier aber wohl eher nicht – das Team wird ihn aber auch nicht verheizen, denn er könnte später noch sehr wertvoll sein.
Vorhersage Giro d'Italia 2025 Etappe 7:
*** Primoz Roglic, Lorenzo Fortunato, Pello Bilbao
** Juan Ayuso, Giulio Ciccone, Michael Storer, Mattia Cattaneo
* Brandon McNulty, Isaac del Toro, Adam Yates, Antonio Tiberi, Richard Carapaz, Egan Bernal, Derek Gee, Einer Rubio, Tom Pidcock, Simon Yates, Nicolas Prodhomme, Wout Poels, Marco Frigo
Auswahl: Lorenzo Fortunato
Wie: Ausreißersieg
Klatscht 0Besucher 0