Der siebte Renntag markiert die erste echte Hochgebirgsetappe der Vuelta. Schwierige Anstiege ziehen sich über die gesamte Strecke und machen die Etappe zu einem Schlüssel für die Gesamtwertung. Höhepunkt ist die bisher anspruchsvollste Bergankunft der Rundfahrt. Die Strecke führt ausschließlich durch die spanischen Pyrenäen und kombiniert bekannte Klassiker mit versteckten, herausfordernden Rampen – ein ideales Szenario für Attacken und Ausreißer.
Gleich zu Beginn wartet der Port del Cantó. Der 25 Kilometer lange Anstieg weist durchschnittlich über 4 % Steigung auf, wobei die ersten Kilometer sogar deutlich steiler sind. Hier wird sich vermutlich die Ausreißergruppe des Tages formieren und den Grundstein für einen spektakulären Renntag legen.
Profil und Strecke
Andora la Vella - Cerler. Huesca la Magia, 188 Kilometer
Die 188 Kilometer lange Etappe enthält zwei Anstiege der zweiten Kategorie, die den Fahrern zusätzlich Kraft kosten werden. Die großen Favoriten werden sich jedoch vor allem für den letzten Anstieg aufsparen, wo die entscheidenden Attacken erwartet werden.
Der Schlussanstieg zum Cerler stellt eine besondere Herausforderung dar. Er ist 12,1 Kilometer lang und weist eine durchschnittliche Steigung von 5,9 % auf, doch die Werte täuschen: Zwei kurze Abfahrten ziehen den Durchschnitt nach unten, während der Großteil des Anstiegs rund 8 % beträgt. Zahlreiche Serpentinen bieten den Fahrern taktische Möglichkeiten, Angriffe zu lancieren und die Gruppe zu sprengen – Verstecken ist hier kaum möglich.
Das Wetter
Die Wettervorhersage für die Etappe ist unsicher, Regen bleibt also eine Möglichkeit. Sollte es nass werden, erhöhen die längeren Abfahrten das Risiko erheblich. Gleichzeitig könnte nasses Terrain die Spannung im Rennen deutlich steigern und Positionskämpfe verschärfen, da jeder Fahrer um die beste Linie kämpft.
Die Favoriten
Jonas Vingegaard (Team Visma | Lease a Bike)
Vingegaard hat am heutigen Tag das Trikot nicht verteidigt und auch nicht versucht, das Rennen zu kontrollieren. Er fuhr in den Rädern und sparte Kräfte für die kommenden Anstiege. Es ist wahrscheinlich, dass er bei der Attacke von
Giulio Ciccone nicht alles gegeben hat. Matteo Jorgenson und Sepp Kuss agierten unabhängig, waren aber nicht entscheidend beteiligt. Am morgigen Anstieg könnte Vingegaard den Unterschied machen, wenn Kuss ihn unterstützt und er selbst attackiert, um seinen Vorsprung auszubauen. Dennoch sollte man nicht erwarten, dass er sich klar absetzen kann.
Giulio Ciccone (Lidl-Trek)
Ciccone verfügt nicht über ein starkes Team, das das Rennen kontrollieren könnte, doch seine Beine sind stark. Er kann dem Niveau von Vingegaard folgen und möglicherweise selbst attackieren, insbesondere wenn bis zum letzten Abschnitt des Anstiegs keine großen Lücken entstehen.
João Almeida (UAE Team Emirates – XRG)
Nach Ayusos Rückschlag steht Almeida nun als alleiniger Leader seines Teams fest. Marc Soler wird eine unterstützende Rolle spielen, kann aber nicht entscheidend eingreifen. Almeida zeigte heute starke Beine, als er die Attacken von Ciccone und Vingegaard konterte. Der morgige Anstieg ist jedoch eher explosiv und weniger ideal für ihn. Sollte das Rennen dennoch explodieren, wird er zu den Besten gehören, größere Unterschiede kann er aber erst in den kommenden Tagen machen.
GC-Kampf insgesamt
Die Unterschiede zwischen den GC-Anwärtern zeichnen sich immer deutlicher ab. David Gaudu zeigt starke Form, wirkt aber etwas unbeständig und gilt bestenfalls als Top-5-Kandidat. Mikel Landa und Ben O’Connor werden versuchen, durch Ausreißer Zeit gutzumachen, auch wenn sie nicht in Topform sind. Felix Gall, Egan Bernal, Antonio Tiberi sowie das BORA-Duo Jai Hindley und Giulio Pellizzari könnten den Kampf um die Top 5 anführen. Tom Pidcock hat bisher ein starkes Rennen gezeigt und könnte die Top 10 erreichen, ebenso wie Matthew Riccitello.
Prognose Vuelta a Espana 2025 Etappe 7:
*** Jonas Vingegaard
** Giulio Ciccone, João Almeida
* Egan Bernal, Antonio Tiberi, Felix Gall, Jai Hindley, Giulio Pellizzari, Tom Pidcock, Chris Harper, Marco Frigo, Wout Poels, Juan Ayuso, Harold Tejada, Jan Hirt, Pablo Castrillo
Unser Tipp: Jonas Vingegaard
Wie: Solo-Sieg.
Original: Rúben Silva