„Vielleicht ist er in Panik geraten“ – Marc Sergeant analysiert Vingegaards Rückschlag im Zeitfahren

Radsport
durch Nic Gayer
Donnerstag, 10 Juli 2025 um 14:30
visma
Marc Sergeant hat nach der 5. Etappe der Tour de France deutliche Worte gefunden. Das flache Einzelzeitfahren über 33 Kilometer in Caen bot nicht nur Klarheit über die Form der Favoriten – es sorgte auch für einen echten Stimmungstest. Während Tadej Pogacar seine Kritiker überzeugte, erlebte Jonas Vingegaard einen empfindlichen Rückschlag.
„In Anbetracht der Strecke könnte dies Pogacars bestes Zeitfahren gewesen sein“, sagte Sergeant gegenüber Het Nieuwsblad. „Und das ist überraschend nach den Zweifeln, die nach seinem schlechten Zeitfahren bei der Dauphiné aufkamen. Seine Position hatte sich geändert; er wollte zu seiner alten Position zurückkehren. Ich denke, er wusste immer, welche Position er wollte.“

„Sie haben alles getan, was sie konnten“

Pogacars Leistung zerstreute nicht nur alle Zweifel – sie verschaffte ihm auch einen Vorsprung von über einer Minute auf seinen größten Rivalen. Bei Visma - Lease a Bike lief der Tag dagegen alles andere als nach Plan: Vingegaard verlor deutlich Zeit, Matteo Jorgenson konnte ebenfalls nicht überzeugen.
Dabei hatte das Team viel in die Vorbereitung investiert. „Sie haben alles getan, was sie konnten. Affini setzte sich eine genaue Zielzeit, und Van Aert fuhr sein Zeitfahren sogar mit einem Mikrofon, um mit dem Teamwagen kommunizieren zu können – was bei einem Zeitfahren höchst ungewöhnlich ist“, bemerkte Sergeant.
Trotz aller Vorbereitung blieb der dänische Titelverteidiger blass. „Als Leichtgewicht war Vingegaard klar im Nachteil, aber das gilt auch für Pogacar“, so Sergeant weiter. „Ich hatte den Eindruck, dass Vingegaard ein wenig in Panik geriet, als er die ersten Zwischenzeiten hörte.“
In der Gesamtwertung rutschte Vingegaard auf Rang vier ab – hinter Pogacar, Remco Evenepoel und dem starken Kevin Vauquelin. Die Ausgangslage hat sich damit für Visma drastisch verändert.
„Jetzt müssen sie angreifen und versuchen, die Kontrolle über das Rennen zu übernehmen“, forderte Sergeant. „Vingegaard wird ein aggressives Rennen fahren müssen, was das Spektakel verstärken wird. Und wir, die Zuschauer, können das nur genießen. Aber es ist auch möglich, dass er heute einen schweren Schlag erlitten hat. Denn er muss nicht nur auf Pogacar, sondern auch auf Evenepoel aufholen.“
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