Van Poppel über Team-Entscheidung, ihn nach starker Saison mit Marit zusammenzubringen: "Es war eine große Ehre, als er sagte, er brauche mich"

Radsport
Samstag, 02 März 2024 um 9:30
arnemarit
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt", muss sich Intermarche - Wanty-Cheftrainer Aike Visbeek in diesem Winter gedacht haben, als er beschloss, für die Sprintrennen 2024 auf zwei 'Pferde' zu setzen. Wir haben bereits den Aufstieg von Gerben Thijssen an die Spitze der Sprintwelt miterlebt, und jetzt sollte Arne Marit an der Reihe sein. Und das alles unter der Leitung des erfahrenen niederländischen Anführers Boy Van Poppel.
Thijssen und Van Poppel bildeten im vergangenen Jahr ein gut funktionierendes Paar, und so konnte die Entscheidung, die beiden zu trennen, nicht sofort akzeptiert werden. "Gerben war wirklich nicht damit einverstanden und ich auch nicht", sagt der Niederländer gegenüber WielerFlits über die erste Reaktion der beiden. "Wir haben das lange und oft mit Aike diskutiert. Aber er ist bei seiner Position geblieben, obwohl wir wirklich alles versucht haben, sie zu ändern. Aber Aike ist der Chef. Irgendwann sagte er: 'Ich brauche jetzt Boy, um auch Arne zu einem Top-Sprinter zu machen'. Das war eine große Ehre für mich, das zu hören."
Letztendlich hat Thijssen diese Entscheidung auch verstanden. "Ich habe so viel von Boy gelernt", sagt er. "Dank ihm weiß ich jetzt besser, wie man Finale fährt, wie man ruhig bleibt und Vertrauen in sich selbst hat. Ich muss Vertrauen in seine Führung haben, oder in die Stelle, an der er mich fallen lässt. Boy hat so viel Erfahrung und ist ein Profi durch und durch. Er erklärt gut, warum wir von rechts oder links kommen sollten. In neun von zehn Fällen kam es zum Massensprint, wie Boy mir vor dem Start gesagt hat."
Man könnte Van Poppel bei Intermarché - Wanty also als den Vordenker der Sprints sehen. "Die Dinge entwickeln sich immer anders, als man denkt. Der Schlüssel zum Erfolg wird für Arne bald darin liegen, auf jedes Szenario vorbereitet zu sein. Ich versuche, dies für jede Sprintchance transparent zu machen. Ich möchte, dass mein Finisher weiß, was auf ihn zukommt. Dass Arne nicht nachdenken oder Fehler machen muss, sondern sofort handeln kann."
"Arne hat eine Menge Potenzial. Er ist sehr enthusiastisch und will gewinnen. Aber manchmal, wenn man gewinnen will, will man zu viel gewinnen. Deshalb macht man auch Fehler. Mit Glück und schierer Kraft kann man immer noch siegen, aber das ist keine Garantie für dauerhaften Erfolg. Der erste Arbeitspunkt für unseren Zug ist es, dafür zu sorgen, dass Arne den Massensprint ohne Sorgen in einer guten Position beginnt und ihn bis ins Ziel gut durchziehen kann. Erst dann können wir an Siege denken."

Instagram Bild Boy van Poppel<br>