Mads Pedersen bleibt das Maß aller Dinge im Sprint des Giro d’Italia 2025. Auf der 3. Etappe holte sich der Däne seinen zweiten Sieg innerhalb von drei Tagen und übernahm damit sowohl das Maglia Rosa als auch das Maglia Ciclamino. Doch während Pedersens Dominanz unangefochten war, tobte dahinter ein wilder Kampf um sein Hinterrad – mit dramatischen Szenen und einem Strafbescheid für einen italienischen Sprinter.
„Als wir ins Ziel kamen, war es genau das, was wir erwartet hatten: LIDL-Trek übernimmt das Kommando, und der Kampf um den Etappensieg wird am Hinterrad von Mads Pedersen entschieden“, analysierte der frühere Top-Sprinter Robbie McEwen bei TNT Sports. Für den 52-jährigen Australier, der selbst zwölf Giro-Etappensiege errang, war vor allem die Aggressivität im Sprint auffällig – insbesondere zwischen Corbin Strong und Martin Marcellusi.
„Das war intensiv“, staunte McEwen. „Marcellusi hat Corbin Strong von einer Seite zur anderen geprügelt. Strong schaffte es fast an Pedersens Steuer, kam aber nie ganz vorbei – er forderte ihn bis zur Linie.“ Auch Kaden Groves und Niccolò Allnar zeigten starke Sprints, wobei Letzterer wie schon am ersten Tag erneut auf Rang drei landete.
Für Marcellusi hatte seine übermotivierte Aktion allerdings Konsequenzen. Der Italiener wurde nachträglich auf Rang 17 zurückgestuft und erhielt eine Geldstrafe von 500 Schweizer Franken wegen unsportlichen Verhaltens. „Das war wie UFC 316 hier beim Giro“, witzelte McEwen über die Rangelei. „Der Kampf am Steuer von Pedersen war bereits voll im Gange.“
McEwen nahm die Szenen jedoch mit einem Augenzwinkern. „Ich bin beeindruckt von der Mentalität der Sprinter“, sagte er. „Man sagt sich einfach: ‚Ich musste hart um meine Position kämpfen.‘ Erst wenn man die Bilder sieht, denkt man: ‚Wow, der hat mich fast vom Rad geschlagen.‘“
Obwohl Marcellusi glimpflich davonkam, sieht McEwen in solchen Aktionen durchaus Potenzial für härtere Strafen. „Ich würde ungern eine gelbe Karte sehen, aber wir haben schon für weniger Sanktionen erlebt“, so sein Fazit. „Es war kein Kopfstoß dabei – vermutlich wollte er einfach aus dem Wind kommen und Strong zur Seite drängen.“
Der Sprint in Fossacesia war damit nicht nur ein weiterer Triumph für Pedersen, sondern auch ein Beweis dafür, wie hart und chaotisch der Kampf um die Plätze hinter ihm geworden ist. Bleibt die Frage: Wie lange lässt sich der Däne noch an der Spitze jagen?