UAE-Team feiert historischen Rekord von 86 Siegen 2025 – „Nicht nur Pogacar"

Radsport
Donnerstag, 25 September 2025 um 8:00
gianetti-pogacar
Der 21. September wird für das UAE Team Emirates XRG unvergessen bleiben. Während viele den Abschied vom Sommer markierten, feierte die Mannschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten eine Premiere im Radsport: den 86. Saisonsieg – ein Rekord, der die bisherige Bestmarke von Columbia-HTC aus dem Jahr 2009 (85 Siege) übertraf.
Den historischen Erfolg sicherte Brandon McNulty mit seinem Triumph beim GP de Montréal. Sein Sieg war nicht nur ein weiterer Meilenstein für das Team, sondern auch das Symbol einer kollektiven Leistung, die über Monate hinweg von Fahrern, Mechanikern, Masseuren und Trainern gemeinsam getragen wurde.
Teamgründer, Manager und CEO Mauro Gianetti zeigte sich begeistert: „Es war eine gewaltige Zahl, aber wir wussten, dass wir die Mittel haben, um sie zu erreichen. Jeder Sieg war ein weiterer Schritt auf einem gemeinsamen Weg“, erklärte er im Gespräch mit bici.pro.
Während Mannschaften wie Soudal Quick-Step oder Visma – Lease a Bike traditionell stark auf reine Sprinter setzen, hat UAE bewiesen, dass Erfolge auch mit Vielseitigkeit möglich sind. Mit einem breit aufgestellten Kader – von Kletterern wie Tadej Pogacar und Juan Ayuso bis hin zu Allroundern wie McNulty oder Marc Soler – gelangen Siege auf unterschiedlichstem Terrain.
Zwar gingen die größten Rundfahrterfolge auf das Konto von Pogačar, doch Gianetti betont den kollektiven Charakter der Saison: „Es ist nicht nur Pogacar. Wir haben auch Siege von Fahrern wie Filippo Baroncini, der seinen ersten Etappenerfolg feierte, oder Tim Wellens, der bei der Tour triumphierte. Das macht diesen Rekord so wertvoll.“
Tadej Pogacar war der Hauptverantwortliche für die Anzahl der Siege des UAE Team Emirates - XRG im Jahr 2025.
Tadej Pogacar war der Hauptverantwortliche für die Anzahl der Siege des UAE Team Emirates - XRG im Jahr 2025.

Teamkultur: Ein Kollektiv der Stärke und Harmonie

Einer der Schlüssel zum Erfolg des UAE-Teams liegt in seiner Philosophie. Zwar ist Tadej Pogačar mit 16 Saisonsiegen der unbestrittene Aushängeschild, doch CEO Mauro Gianetti betont immer wieder die Bedeutung des Kollektivs. „In unserer Struktur weiß jeder Fahrer, dass am Ende jeder gewinnen kann. Sie fühlen sich unterstützt – und dieses Vertrauen erlaubt es ihnen, ihr Bestes zu geben“, erklärt er.
Fahrer wie Alessandro Covi, der seine Chancen konsequent nutzt, stehen exemplarisch für diesen Teamgeist. „Die Gruppe ist wichtiger als ein einzelner Sieg. Unsere Fahrer gehen mit dem Selbstbewusstsein ins Rennen, dass sie gewinnen können – aber ohne den Druck, gewinnen zu müssen“, so Gianetti.
Natürlich lief nicht alles reibungslos. Einer der bittersten Momente der Saison war das Scheitern von Isaac del Toro beim Giro d’Italia: Am legendären Monte Finestre zerplatzte der Traum vom maglia rosa innerhalb weniger Minuten nach einem taktischen Fehlgriff. Gianetti blickt selbstkritisch zurück: „Es war ein schwieriger Moment, aber auch eine Lernerfahrung. Wir dachten, Yates würde zurückfallen – doch er tat es nicht. Wir haben gelernt, niemals einen Rivalen zu unterschätzen.“
Trotz solcher Rückschläge bewies das Team bemerkenswerte Widerstandskraft. Fehler wurden analysiert, der Blick stets nach vorne gerichtet. Gianetti ist deshalb zuversichtlich: „Wir können keine 100 Siege anstreben – aber wir können uns weiter steigern, um es jedem, der unseren Rekord angreifen will, so schwer wie möglich zu machen.“
Klatscht 0Besucher 0
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Loading