„Es ist etwas Besonderes, derjenige zu sein“ – McNulty fixiert Rekordsieg für UAE Team Emirates

Brandon McNulty hat in der Schlussphase der Saison 2025 ein wahres Feuerwerk gezündet. Nach seinem Zeitfahr- und Gesamtsieg bei der Tour de Pologne sowie einem starken Auftritt beim GP Montréal sicherte sich der Amerikaner souverän auch den Gesamtsieg bei der Tour de Luxembourg. Vielleicht nicht die prestigeträchtigste Trophäe in seiner Vita oder der seines Teams – aber eine, die in Erinnerung bleiben wird.

Denn mit diesem Erfolg erreichte UAE Team Emirates – XRG endlich sein großes Ziel für 2025: den Siegerekord innerhalb einer Saison zu brechen. Der bisherige Bestwert stammte aus dem Jahr 2009, als Columbia–HTC mit einem dominanten Sprintzug um Mark Cavendish auf 85 Siege kam. Allein Cavendish steuerte damals 24 Erfolge bei, inklusive Mannschaftszeitfahren.

Umso bemerkenswerter ist der Rekord von UAE, das kaum auf Massensprints setzt. Der schnellste Mann im Kader, Juan Sebastián Molano, trug lediglich zwei Siege zu den insgesamt 86 Erfolgen bei. Stattdessen sammelte das Team Punkte mit einem anderen Ansatz – Siegen bei hügeligen Klassikern, Bergetappen und Gesamtwertungen. So fiel schließlich auch Triumph Nummer 86.

„Es ist etwas ganz Besonderes, Teil des Teams zu sein, das den Rekord bricht – und noch spezieller, selbst derjenige zu sein, der ihn fixiert“, sagte McNulty in einer Mitteilung des Teams.

McNulty hatte nach dem Zeitfahrsieg auf der 4. Etappe die Gesamtführung übernommen. Zwar lag er 27 Sekunden hinter Ethan Hayter, konnte aber allen anderen Rivalen wertvolle Zeit abnehmen. Nur ein großer Coup hätte den Gesamtsieg des 27-Jährigen noch verhindern können. Auf der Schlussetappe setzte sich zwar ein starkes Duo mit Romain Grégoire und Ben Healy ab und rettete 55 Sekunden Vorsprung ins Ziel, doch McNultys Führung geriet nicht in Gefahr.

„Es war ein harter letzter Tag“, blickte er zurück. „Der Regen macht es immer etwas stressiger, aber das Team hat großartig gearbeitet und das Trikot souverän verteidigt. Diese Saison war unglaublich für uns – und wir wollen sie genauso stark zu Ende bringen.“

Auch Team-CEO Mauro Gianetti würdigte den historischen Erfolg: „86 Siege in einer Saison zu erreichen, ist ein außergewöhnlicher Meilenstein und spiegelt das unglaubliche Engagement und die Geschlossenheit aller in dieser Organisation wider – von unseren Führungskräften in den VAE bis hin zu Fahrern, Mitarbeitern, Sponsoren und Unterstützern.

Dieser Rekord steht nicht nur für Zahlen, sondern für Beständigkeit, Opferbereitschaft und den Glauben, der uns bei jedem Rennen getragen hat. Ich bin unheimlich stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben. Dieser Moment wird als Referenzpunkt in die Geschichte unseres Teams und des gesamten Radsports eingehen. Wir werden ihn genießen – aber er soll uns auch motivieren, weiter nach mehr zu streben.“

Die Saison 2025 ist noch längst nicht vorbei: Fast ein Monat voller Rennen wartet noch, und die Chancen auf weitere Siege stehen gut. Besonders im Fokus stehen die italienischen Herbstklassiker, wo Tadej Pogacar seinen fünften Erfolg in Serie bei der Lombardei anpeilt.